Confed Cup DFB-Gegner Australien setzt sich Turniersieg als Ziel

Sotschi · Ein bisschen kicken, ansonsten Spaß haben – das ist vorbei. DFB-Gegner Australien hat sich neu aufgestellt: Ziel ist der Turniersieg beim Confed Cup.

 Mathew Leckie jubelt über ein Tor im Australien-Trikot.

Mathew Leckie jubelt über ein Tor im Australien-Trikot.

Foto: dpa, RR kno hak

Ein bisschen kicken, ansonsten Spaß haben — das ist vorbei. DFB-Gegner Australien hat sich neu aufgestellt: Ziel ist der Turniersieg beim Confed Cup.

Mathew Leckie hat einen Traum. "Ich bin von der Idee besessen, nach Deutschland zurückzukehren und sagen zu können: Wir haben sie geschlagen", berichtet der Bundesliga-Profi vor dem Duell mit dem Weltmeister beim Confed Cup am Montag (17 Uhr MESZ/ZDF). Der künftige Berliner steht damit stellvertretend für eine neue, angriffslustige Generation bei den Socceroos, die sich nicht weniger als den Turniersieg zum Ziel gesetzt hat.

"Wir wollen versuchen, sie zu gewinnen", sagt Nationaltrainer Ange Postecoglou (51) über die Mini-WM, "das mag sich verrückt anhören, aber lasst uns mal sehen, wozu wir in der Lage sind." Der "Sydney Morning Herald" nennt das "ein Hirngespinst", doch Postecoglou hat sich langfristig sogar noch höhere Ziele gesetzt. "Ich möchte, dass wir eines Tages den WM-Sieg holen", sagte er ausgerechnet nach der desaströsen Generalprobe gegen Brasilien (0:4), "auch wenn die Leute wohl denken, dass das noch ein Jahrhundert weit weg ist. Ich glaube das nicht und finde nichts dabei, es zumindest zu versuchen."

Den Triumph bei der Asienmeisterschaft im Januar 2015, der die Aussies erst nach Russland gebracht hatte, habe seiner Mannschaft ja auch kaum einer zugetraut, argumentiert er. Doch Postecoglou, der das Amt 2013 von Holger Osieck übernommen hat, ist mit seinem personellen Umbruch seither nur bedingt vorangekommen. Noch immer ist Tim Cahill der Star - mit 37. Allerdings hat Postecoglou die Spielweise der Australier verändert, ihnen ein modernes 3-2-4-1-System und proaktiven Ballbesitzfußball verpasst. Einen ersten Eindruck davon bekam das DFB-Team beim 2:2 im März 2015 in Kaiserslautern.

Doch die Nummer 48 der Weltrangliste kämpft seither mit Problemen. Die WM-Qualifikation steht auf der Kippe, für den Confed Cup fällt auch noch Kapitän Mile Jedinak aus. Dennoch habe "Boss" Postecoglou guten Grund, vom Titel zu sprechen, sagt Milos Degenek, mit 23 einer der jungen, ambitionierten Spieler. "Wir sind nicht hier, um Spaß zu haben oder Russland und seine Schönheiten zu genießen, sondern, um das Turnier zu gewinnen", sagt Degenek, neben Leckie, Ersatztorwart Mitch Langerak, Robbie Kruse oder Ajdin Hrustic einer der Socceroos mit Deutschland-Erfahrung.

Er wolle seinen Kindern nicht irgendwann erzählen müssen, dass er in Russland nur "ein paar Trikots mit den Stars getauscht", sondern "bleibenden Eindruck hinterlassen" habe, ergänzt er. Wie Leckie will Degenek "bis 2. Juli" in Russland bleiben - dem Tag des Endspiels in St. Petersburg.

Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem Auftakt zu. "Das erste Spiel wird entscheidend, klar", sagt Postecoglou, "aber wenn wir gegen Deutschland was holen..."

(sid)
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