Russischer Fußball unter Verdacht Löw will im Dopingskandal Namen hören

Sotschi · Bundestrainer Joachim Löw hat Weltverband Fifa in der Affäre um angeblich gedopte russische Fußballer zu Transparenz und gnadenlosem Durchgreifen aufgefordert.

Joachim Löw bei der EM 2021 – Freiburger, DFB-Pokalsieger, Weltmeister
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Das ist Joachim Löw

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Foto: dpa, ss

"Ich möchte, dass die Institutionen, die auch uns immer testen, Namen nennen, wenn es denn so sein sollte. Dann darf das niemand unter dem Tisch halten. Wenn Spieler gedopt sind, gehören sie aus dem Verkehr gezogen und gesperrt", sagte Löw am Mittwoch in Sotschi.

Der Bundestrainer verwies darauf, dass es sich zwar um "ein schwebendes Verfahren" handele und er "nichts beweisen" könne. Aber: "Wenn es so sein sollte, möchte ich bitte alle Namen in der Zeitung lesen, in der Öffentlichkeit hören. Dann möchte ich, dass die Wada oder FIFA oder wer auch immer die Tests vornimmt, Ross und Reiter nennen."

Die britische Zeitung Mail on Sunday hatte berichtet, dass die Fifa gegen den gesamten WM-Kader Russlands von 2014 ermittelt. Sechs Spieler aus dieser Mannschaft waren beim Confed Cup, wo Löws Elf am Donnerstag (20 Uhr MESZ/ARD) ihr Halbfinale gegen Mexiko bestreitet, noch im russischen Aufgebot.

Wada-Sonderermittler Richard McLaren vermutet "ein Vertuschungssystem" auch im russischen Fußball, wie er der ARD sagte. Die Fifa müsse nun einen Sonderermittler einsetzen, forderte er.

DFB-Präsident Reinhard Grindel forderte daher am Mittwoch in Sotschi ebenfalls von der Fifa, sie möge für Aufklärung sorgen. "Der richtige Ort dafür ist die medizinische Kommission der Fifa, möglicherweise auch der Fifa-Rat", sagte er.

Entscheidend sei zudem, dass der Weltverband mit Blick auf die WM 2018 alle Dopingkontrollen unabhängig von der Wada durchführen lasse, "weil das ein Zeichen dafür wäre, dass sowohl die Fifa als auch das austragende Land Russland keinerlei Zugriff" auf die Proben hätten.

(sid)
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