Matchwinner gegen Algerien Schürrle auf dem Weg zum Stammspieler
Porto Alegre · Andre Schürrle leitete den deutschen Achtelfinalsieg mit einem tollen Hackentor ein. Der England-Legionär hat nicht nur deshalb gute Chancen auf einen Platz in der Startelf gegen Frankreich.
Zu sehr wollte Andre Schürrle nach seinem sehenswerten Hackentor dann doch nicht auftragen. "Gewollt war das Tor genau so natürlich nicht. Ich konnte den Ball ja gar nicht mehr anders nehmen. Irgendwie musste er ja rein. Da war natürlich Glück dabei", beschrieb der 23-Jährige jene erlösende Szene in der 92. Minute, die dem Achtelfinale gegen Algerien die entscheidende Wende gegeben hatte.
Doch egal, ob Glück oder nicht. "Es war eines meiner schönsten Tore, aber das mit der Hacke kann ich eben", ergänzte der Mittelfeldspieler vom FC Chelsea nach dem 2:1 n.V. der deutschen Nationalmannschaft glücklich lächelnd.
Es war nicht nur der erste Turniertreffer des England-Legionärs, der Schürrle im Viertelfinale am Freitag (18 Uhr MESZ/Live-Ticker) in Rio de Janeiro gegen Frankreich einem Platz in der Startelf ein ganzes Stück näher gebracht hat. Schürrle sorgte nach seiner Einwechslung in der 46. Minute für einigen Schwung. Die frischen Spieler "haben der Mannschaft geholfen, ihr einen Schub gegeben", lobte Bundestrainer Joachim Löw.
Immer wieder versuchte Schürrle seine Schnelligkeit auszuspielen und Löcher in die algerische Abwehr zu reißen. Auch wenn nicht alles gelang, war der Ex-Leverkusener in seinem 36. Länderspiel (14 Tore)
durchaus ein Aktivposten.
"Mit seiner Dynamik und seinem Torabschluss bringt er jede Mannschaft weiter", sagte Kapitän Philipp Lahm anerkennend. Er sei angesichts der Alternativen auf der Bank froh, "dass wir so einen Kader haben, der seinesgleichen sucht".
Bisher musste sich Schürrle gedulden. In der Gruppenphase war er über zwei Kurzeinsätze nicht hinausgekommen. Diesmal waren es inklusive Verlängerung 75 Minuten, in denen er seine Ambitionen untermauerte.
Den völlig enttäuschenden Münchner Mario Götze, den er ersetzte, stach Schürrle um Längen aus. In Lukas Podolski (Zerrung) ist ein weiterer Kontrahent momentan verletzt und für Freitag zumindest fraglich. Bleibt Schürrle — oder Löw baut seine Offensivreihe komplett um. Doch dies ist kaum wahrscheinlich.
So darf der pfeilschnelle Offensivspieler, der bei Chelsea unter Jose Mourinho nach eigener Aussage "sehr viel gelernt hat", auf sein Startelf-Debüt in Brasilien hoffen. Und er weiß: "Gegen Frankreich müssen wir eine andere Leistung zeigen."
Ein Hackentor darf es aber gerne wieder sein.