Fotos ARD/ZDF präsentieren ihr WM-Team
Für Reinhold Beckmann (54, rechts) ist die WM in Südafrika die vierte Weltmeisterschaft, die er journalistisch begleitet. Seine Interviews und Reportagen von der WM 1990 in Italien honorierte das Fußball-Fachmagazin "Kicker" mit der Auszeichnung "Bester Moderator des Jahres". 2006 kommentierte er für die ARD das WM-Finale Italien gegen Frankreich. Seit 1998 gehört der Hamburger zum Moderatoren-Team der "Sportschau" und ist gemeinsam mit Mehmet Scholl bei Länderspielen für die ARD im Einsatz. Der gebürtige Niedersachse startete seine Fernsehkarriere in den 80er Jahren beim WDR. 1990 wechselte er als Sportchef zum Pay-TV-Sender Premiere und zwei Jahre später in gleicher Funktion zu Sat.1. 1998 kehrte Beckmann zur ARD zurück. 2007 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Moderation Information" für sein Interview mit dem Ex-Radprofi und geständigen Dopingsünder Bert Dietz in seiner wöchentlichen Gesprächssendung "Beckmann".
Keiner hat mehr deutsche Meisterschaften – acht an der Zahl – gewonnen als Publikumsliebling Mehmet Scholl (39), der begnadete Fußballtechniker vom FC Bayern München. Zu den größten internationalen Erfolgen des gebürtigen Karlsruhers gehören der Europameistertitel 1996 und der Champions-League-Sieg 2001 mit dem FC Bayern. Bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz feierte er sein von den Kritikern hochgelobtes Debut als Fußballexperte im ARD-Team an der Seite von Reinhold Beckmann. Scholl analysiert präzise und besticht durch pointierte Anmerkungen mit Augenzwinkern: "Kameradschaft ist, wenn der Kamerad schafft". Der Musik-Fan Scholl moderiert zudem nebenbei Hörfunk-Sendungen beim Bayerischen Rundfunk, hat CDs mit seinen persönlichen Lieblingssongs zusammengestellt.
Günter Netzer (65) war einer der prägendsten Fußballspieler der 60er und 70er Jahre und feierte große Erfolge mit Borussia Mönchengladbach und Real Madrid. Schon während seiner aktiven Zeit in der "Fohlenelf" von Mönchengladbach erspielte er sich einen gewissen Kultstatus – nicht nur in seiner Geburtsstadt. Nach ihm ist das Maskottchen der Borussia benannt: "Jünter". In den Jahren 1972 und 1973 wurde Netzer zum "Fußballer des Jahres" gekürt. Der Europameister von 1972, Weltmeister 1974 und späterer Manager des HSV lebt heute in Zürich und arbeitet dort als Sportmanager. Er arbeitet seit 1998 als Fußballexperte für die ARD. Für den vielfachen Preisträger (Goldener Löwe für die beste Sportmoderation, Grimme-Preis und Medienpreis für Sprachkultur) ist die WM in Südafrika sein letzter Fernsehauftritt an der Seite von Gerhard Delling.
Gerhard Delling (50, links) hatte sich schon als Schüler mit 16 Jahren dem Sportjournalismus verschrieben: als freier Mitarbeiter bei der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung. Nach dem Abitur studierte er Volkswirtschaft und war während seines Studiums seit 1980 für den NDR tätig, wo er das journalistische Handwerk von der Pike auf lernte. Für die ARD präsentiert er seit den 90er Jahren unter anderem die Länderspiele der Nationalmannschaft, außerdem ist er Moderator bei Olympischen Spielen, Leichtathletik- und Handball-Ereignissen sowie Kommentator und Moderator der Bundesliga-"Sportschau" im Ersten. Dem Fernsehpublikum besonders bekannt geworden ist er durch seine Auftritte mit dem ehemaligen Fußballprofi Günter Netzer, mit dem er seit zwölf Jahren die Länderspiele und Fußball-Großereignisse präsentiert. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt das Duo Delling/Netzer dafür den Adolf-Grimme-Preis.
Die ARD-Experten auf einen Blick.
Und nun zum ZDF...
Torwart-Legende Oliver Kahn blickt auf eine außergewöhnliche Karriere zurück: 86 Länderspiele, 49 davon als Kapitän, mit 557 Spielen Rekord-Torhüter der Bundesliga, Vizeweltmeister 2002, Bester Spieler und Torhüter der WM 2002, Sieger Champions League 2001, Uefa-Cup-Sieger 1996, Welt-Torhüter des Jahres 1999, 2001, 2002, mehrfacher Deutscher Meister und Pokalsieger. Kurz nach seinem Abschiedsspiel zwischen dem FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft am 2. September 2008 in München hatte der gebürtige Karlsruher seinen ersten Auftritt als ZDF-Fußballexperte.
Katrin Müller-Hohenstein (rechts) kam nach verschiedenen Stationen bei Radio-Sendern in Süddeutschland (u.a. Radio Gong, Bayerischer Rundfunk, Antenne Bayern) 2006 als Moderatorin des "aktuellen sportstudios" zum ZDF. Die in Erlangen geborene Sportjournalistin übernahm kurz darauf weitere Aufgaben im Rahmen der ZDF-Sport-Berichterstattung und moderierte unter anderem die Gala "Sportler des Jahres", war als Stadionmoderatorin bei der EM 2008 im Einsatz und moderierte die ZDF-Sendungen von den Olympischen Spielen in Peking 2008 und Vancouver 2010.
Motshegetsi "Motsi" Mabuse (29) wurde im kleinen Ort Kraalhoek geboren, ist zunächst im Township Mabopane aufgewachsen, später in Südafrikas Hauptstadt Pretoria und dort auch zur Universität gegan-gen. Eigentlich sollte sie die väterliche Anwaltskanzlei übernehmen, doch die Begeisterung für den Tanzsport änderte ihr Leben. Sie gehörte zur südafrikanischen Tanzelite und lernte bei den British Open – dem Wimbledon der Tänzer – ihren deutschen Ehemann Timo Kulczak kennen. Seit 2000 lebt Motshegetsi, die alle nur "Motsi" nennen, in Deutschland. Mit Timo Kulczak tanzte "Motsi" Mabuse sich in die Weltspitze der Lateintänzer, darin ist sie zweifache deutsche Meisterin. Ihre Familie, zu der sie engen Kontakt hat und die sie regelmäßig besucht, lebt nach wie vor in Pretoria. Sie selbst ist bekennender Fan der Kaizer Chiefs Johannesburg. Dieses Team ist so etwas wie der FC Bayern des südafrikanischen Fußballs.