Laut DFB-Präsident Grindel Deutsche Problemfans stürmten offenbar den Block

Stuttgart · Ein Teil der in Prag mit rechtsextremen Parolen aufgefallenen Problemfans hat sich laut Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) illegal Zugang zum Stadion verschafft.

Twitter schimpft über deutsche Hooligans in Prag
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Foto: afp

Vor dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Tschechien (2:1) sei "eine ganze Reihe dieser Leute gewaltsam ins Stadion gekommen, indem sie einen Blocksturm gemacht haben", sagte Grindel in der SWR-Sendung Sport im Dritten. Er sprach von 200-300 Problemfans, vor denen der DFB vorab gewarnt gewesen sei.

"Das ist eine Klientel, die den Verbindungsbeamten der Polizei bekannt war. Die haben wir ab und an auch bei Bundesliga-Spielen in den Stadien", sagte Grindel. Er forderte "alle Leute, die den Fußball lieben", auf, sich klar zu distanzieren.

Am Freitag hatten etwa 200 Problemfans in der Eden Aréna beide Nationalhymnen und eine Schweigeminute gestört. Es gab vereinzelte "Sieg Heil"-Rufe, Schmähungen gegen Timo Werner von RB Leipzig und den DFB. Die Mannschaft und Bundestrainer Joachim Löw hatten dagegen klar Stellung bezogen.

Bei der Aufklärung wird der DFB eng mit den Behörden zusammenarbeiten. "Es werden eigene Aufnahmen und Fotos zur Verfügung gestellt, es wird seitens der deutschen Verbindungsbeamten eine Kontaktaufnahme zu den tschechischen Kollegen geben", betonte Grindel. "Es gibt breite Kritik an Kollektivstrafen, aber wo man bestimmte Taten bestimmten Tätern zuordnen kann, müssen wir reagieren."

(ems/sid)
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