Rückendeckung für Niersbach DFB reagiert mit Unverständnis auf Zwanziger-Aussagen

Dortmund · Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat mit Unverständnis auf die jüngsten Aussagen vom ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger zu den Korruptionsvorwürfe rund um die WM 2006 reagiert.

Zwanziger gegen Niersbach: Chronik einer Männerfeindschaft
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"Er hätte die Vorwürfe in seiner Amtszeit selber angehen können. Ich frage mich ernsthaft, warum er das nicht getan hat. Unter Zwanziger hatten wir beim DFB eine Angst- und Krisenkultur", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock am Rande der Eröffnung des Deutschen Fußball-Museums in Dortmund.

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff kann den Zeitpunkt von Zwanzigers Vorwürfen ebenfalls nicht nachvollziehen. "Seltsam ist es schon, dass er das nicht schon während seiner Amtszeit angegangen ist. Vielleicht hatte er andere Interessen zu verfolgen", sagte Bierhoff.

Fragen und Antworten zu Zwanzigers Vorwürfen
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Zwanziger, ab 2003 selbst als Vize für Finanzen Mitglied des Organisationskomitees für die WM 2006, fuhr schweres Geschütz auf. "Es ist klar, dass der heutige DFB-Präsident davon nicht erst seit ein paar Wochen weiß, wie er behauptet, sondern schon seit mindestens 2005. So wie ich das sehe, lügt Niersbach", behauptete Zwanziger.

Twitter-Reaktionen zur PK von Niersbach
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Niersbach verspricht erneut vollständige Aufklärung

Niersbach hat am Rande der Eröffnung des Museums erneut eine vollständige Aufklärung der Korruptionsvorwürfe rund um die Fußball-WM 2006 in Deutschland versprochen. "Wir werden das zu hundert Prozent aufklären. Das sind wir Deutschland, dem deutschen Fußball und uns selbst schuldig", sagte Niersbach. Auf Zwanzigers jüngste Attacken ging Niersbach allerdings zunächst nicht ein. Er erhielt aber Rückendeckung von Bundestrainer Joachim Löw. "Ich vertraue Wolfgang Niersbach zu hundert Prozent", sagte Löw und fügte an: "Ich frage mich, warum die Dinge nicht früher zur Sprache gekommen sind".

(dpa)
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