Nach WM-Titel Großer Empfang für Kramer in seiner Heimatstadt

Solingen · Einen derartigen Empfang bei einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt hat Solingen noch nicht gesehen. Dicht gedrängt standen rund 250 Personen in dem breiten Flur des Rathauses und trotzten den tropisch feuchten Bedingungen – nur um ihn zu sehen: Christoph Kramer, den frischgebackenen Fußball-Weltmeister.

Kramer feiert WM-Party in Solingen
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Kramer feiert WM-Party in Solingen

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Einen derartigen Empfang bei einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt hat Solingen noch nicht gesehen. Dicht gedrängt standen rund 250 Personen in dem breiten Flur des Rathauses und trotzten den tropisch feuchten Bedingungen — nur um ihn zu sehen: Christoph Kramer, den frischgebackenen Fußball-Weltmeister.

Mehr als zwei Stunden schreibt Nationalspieler Christoph Kramer geduldig Autogramme, der Strom der Leute, die den frischgebackenen Weltmeister sehen wollen, scheint gar nicht mehr abzuebben. Im Einkaufszentrum Hofgarten ist es unglaublich warm, Mutter Gabriele muss ihrem Sohn mehrmals Luft zufächern, später sorgen dann zwei Ventilatoren für Abkühlung — zumindest ein bißchen.

"Das macht mich sehr stolz und ist nicht selbstverständlich für mich", sagt Kramer, als er auf der Bühne steht und die rund 800 Fans sieht, die ins Einkaufszentrum gekommen sind. Klar, die Kulisse ist etwas kleiner als in Berlin, als bei der Feier auf der Siegesmeile mehr als rund eine halbe Million Menschen den Weltmeistern zujubeln. Doch die Euphorie ist nicht weniger groß. "Christoph Kramer, unser Weltmeister", steht auf dem Plakat, dass ein Mädchen in die Höhe reckt. Andere tragen das Trikot des Nationalspielers. "Ich konnte schon in Brasilien per WhatsApp auf Fotos und Videos verfolgen, was hier los war", sagt Kramer. Nun sieht er es live.

Und Kramer entschuldigte sich dafür, dass er im Fernsehen zunächst nur seine Oma, die am Tag des WM-Finales Geburtstag hatte, gegrüßt hat: "Natürlich grüße ich auch alle Solinger", sagt er und ergänz grinsend: "Das lag nur an meiner Gehirnerschütterung." Schon beim Empfang am Mittag im Rathaus, wo er sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte, hatte der gebürtige Solinger, der für Borussia Mönchengladbachbach in der Ersten Liga kickt, mit seinem Bekenntnis zu seiner Heimatstadt Sympathiepunkte gesammelt: "Es war mir eine Herzensangelegenheit heute hierhin zu kommen." Er fühle sich geehrt, dass so viele gekommen seien, sagte Kramer vor den laufenden Kameras mehrerer Fernsehanstalten sowie im Blitzlichtgewitter der Kameras: "Damit hätte ich nicht gerechnet."

Noch kann "der große Sohn unserer Stadt", als den ihn Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith bezeichnet hatte, die steile Karriere der vergangenen Wochen kaum in Worte fassen. Innerhalb kürzester Zeit wurde er vom hoffnungsvollen Bundesliga-Profi zum Gegenspieler vom mehrmaligen Weltfußballer Lionel Messi im WM-Finale. "Das war natürlich eine Ehre für mich, dem besten Spieler der Welt die Hand zu schütteln", sagt er rückblickend. Überhaupt: Die Zeit in Brasilien, das Singen der Hymne im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro — "das sind Kindheitsträume, die man nie vergessen wird." Einen schönsten Moment könne er daher auch gar nicht benennen, "weil es so viele schöne Momente gab."

WM 2014: Christoph Kramer von Ezequiel Garay ausgeknockt
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Garay knockt Kramer im Finale aus

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Foto: afp, desk

Das habe auch an der Mannschaft und dem Trainerteam gelegen, die ihm den Einstieg leicht gemacht hätten. Mit Manuel Neuer habe er sich sehr gut verstanden, sagt der Borussia-Profi und schwärmt dann von Bundestrainer Joachim Löw: "Ein super Trainer, der eine unfassbare Ruhe ausstrahlt."

Bevor die Bundesliga startet, will Kramer nun erst einmal ausspannen. Ziele für die Zukunft gebe es trotz des bereits gewonnen WM-Titels genug, verriet er dem Bambini-Kicker Max, der bei Kramers Jugendverein BV Gräfrath kickt, lachend: "Bei dem einen WM-Titel muss es ja nicht bleiben."

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