DFB-Affäre Netzer räumt Vermittler-Rolle für Dreyfus ein

Der frühere WM-Botschafter Günter Netzer war in der WM-Affäre um ungeklärte Millionenzahlungen offenbar ein Vermittler für den ehemaligen adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus.

Zwanziger gegen Netzer: Fragen und Antworten zum Konflikt
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Foto: dpa, car_gr hak

"Dreyfus kam auf ihn zu mit der Bitte, den Kontakt zu den WM-Machern herzustellen. Er war aber nur ein Mittler, der nicht von dem Anspruch wusste", sagte Netzers Anwalt Lucas Brost von der Kölner Kanzlei Höcker dem SID am Freitag.

Die Aussage bezieht sich auf Dreyfus' Forderung aus dem Jahr 2004 nach Rückzahlung eines mutmaßlich zwei Jahre zuvor gewährten Darlehens über 6,7 Millionen Euro. Zugleich wird damit auch die Darstellung des früheren WM-OK-Vizepräsidenten Horst R. Schmidt bestätigt. Was mit dem Geld geschehen ist, bleibt allerdings vorerst weiter im Dunkeln.

Netzer besteht darauf, "von der Vorgeschichte oder dem vermeintlichen Darlehen nichts gewusst zu haben", sagte Brost außerdem: "Er sieht sich nicht als Hauptprotagonisten an. In diese Rolle wurde er erst von Theo Zwanziger gedrängt."

Der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte im Nachrichtenmagazin Spiegel von einem Treffen mit Netzer 2012 in Zürich berichtet. Netzer, so Zwanziger, habe ihm erklärt, mit dem mutmaßlichen Millionendarlehen seien die vier asiatischen Stimmen für die WM-Vergabe im Juli 2000 gekauft worden.

Netzer bestreitet vehement, dies auch nur im Ansatz gesagt zu haben, er hat daher Klage gegen Zwanziger angekündigt. Diese war am Freitag laut Brost "noch nicht zugestellt", dies solle aber "zügig" geschehen.

(areh/sid)
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