WM-Analyse vom Chelsea-Coach Mourinho relativiert Hype um Müller und nimmt Özil in Schutz

London · Teammanager Jose Mourinho vom Champions-League-Halbfinalisten FC Chelsea hat Thomas Müller gelobt, aber gleichzeitig den Hype um den deutschen Nationalspieler relativiert. Der portugiesische Star-Trainer kann derweil die Kritik an Mesut Özil nicht im Ansatz nachvollziehen.

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"Ich möchte Müller gegen eine kompakte Defensive sehen. Dann ist er gefordert. Portugal war doch viel zu schwach", sagte Mourinho im Interview bei Yahoo Eurosport: "Es gibt einige Mannschaften bei dieser WM, die viel besser verteidigen, die dichter und gestaffelter und nicht so hoch stehen."

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Müller hatte zum WM-Auftakt in Brasilien gegen Portugal (4:0) mit drei Toren geglänzt. Natürlich bekam er dafür vom Portugiesen Mourinho auch Lob. "Müller ist unglaublich dynamisch. Er hat einen einzigartigen Torinstinkt, und er findet Räume auf dem Platz, die keiner anderer kennt", sagte der 51-Jährige. Dennoch: "Ich bleibe dabei. Deutschland hat trotz Thomas Müller keinen echten Stürmer in der ersten Elf."

"Özil ist Özil"

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Foto: Instagram

Die Kritik an Müllers Teamkollegen Mesut Özil kann Mourinho nicht verstehen. "Özil ist Özil. Man darf von ihm nicht erwarten, dass er zwischen den beiden Torauslinien hin und her läuft und Kilometer macht. Dass er der große emotionale Leader dieser Mannschaft ist und alle mitreißt mit seiner aggressiven Art", betonte Mourinho: "Nein, das ist nicht Mesut. Özil ist jemand, der den Ball lächeln lässt. Er ist ein sehr sensibler Junge. Er braucht das Vertrauen der anderen. Die müssen an ihn glauben."

Mourinho hatte zuvor die Leistung der portugiesichen Nationalelf beim 0:4 gegen Deutschland und dabei vor allem das Verhalten von Verteidiger Pepe kritisiert. "Wenn ich auf die letzten großen Turniere zurückschaue, muss man einfach sagen, dass Portugal keine guten Resultate gegen die großen Teams der Welt erzielt", sagte Mourinho in seinem WM-Blog bei "eurosport.yahoo.com".

Kritik an Pepe

Die Portugiesen seien bei der EM 2012 und der WM 2010 jeweils gegen Spanien ausgeschieden und hätten es auch in beiden Turnieren nicht geschafft, gegen Brasilien und Spanien ein Tor zu schießen. "Ich hatte aber trotzdem erwartet, dass das Spiel gegen Deutschland ausgeglichener verläuft", meinte Mourinho.

Die Umstände seien durch den zweifelhaften Elfmeter zum 1:0 und die ebenfalls strittige Rote Karte für Pepe sehr schwierig gewesen für sein Land. Dennoch nannte Mourinho das Verhalten seines früheren Spielers bei Real Madrid vor dem Platzverweis "nur schwer zu akzeptieren für Portugal". Vielleicht sei Pepe noch frustriert gewesen, weil er vor dem zweiten deutschen Tor den entscheidenden Fehler begangen habe, sagte der 51-Jährige.

(sid/dpa)
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