Stürmerkrise in der Nationalmannschaft Hummels sieht Reus als Lösung

Oslo · Mit Weltmeister Mats Hummels hat ein weiterer wichtiger Kopf der deutschen Nationalmannschaft den Mangel an Torgefahr in der DFB-Elf beklagt. "Das ist ein zentraler Punkt, an dem wir ansetzen müssen. Dass wir eine größere Strafraumpräsenz haben: mit mehr Spielern vor dem Tor, und auch größerer Entschlossenheit. Da müssen wir noch mehr torgeile Spieler haben", sagte Hummels der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

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Foto: dpa, jhe

Zuletzt sei Thomas Müller fast der Einzige gewesen, "der aus dem Mittelfeld nachrückt in den Sechzehner", meinte Hummels, und erklärte diese Lage auch mit einer Personalie. "Mit Mesut als Zehner haben wir einen Spieler, der gern außerhalb des Strafraums agiert, dementsprechend müssen — mit ihm im Zentrum — andere mit rein in den Sechzehner", sagte er.

Dies sei vor allem bei der EM in Frankreich nicht häufig genug der Fall gewesen. "Wir haben sehr viele, die die Tore gern vorbereiten. Ich finde, wir könnten mehr Spieler gebrauchen, die die Tore auch schießen wollen", betonte Hummels. Das sei trainierbar, "durch viele Abschlüsse oder mit Tiefenläufen".

Zuvor hatte neben Bundestrainer Joachim Löw auch Müller selbst mangelnde Schärfe vor dem Tor moniert. Weltklassestürmer könne man aber "nicht im Planungsbüro bestellen", sagte Müller. Hummels glaubt, eine Lösung zu kennen. "Ich denke da speziell an einen wie Marco Reus, er ist wirklich einer, der heiß auf den Abschluss ist, der viele Wege in die Tiefe macht. Er passt perfekt zum Rest der Mannschaft", sagte der Bayern-Profi (27) über seinen ehemaligen Kollegen bei Borussia Dortmund, der zum Auftakt der WM-Qualifikation in Norwegen nach seiner Verletzung noch fehlte.

"Ansonsten ist auch Julian Draxler einer, der das alles kann", ergänzte Hummels. Der Wolfsburger sei der Nationalspieler, der "in dieser Hinsicht vielleicht sogar das größte Potenzial besitzt".

(sid)
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