Dortmunder ist in der DFB-Elf angekommen Mats Hummels spricht nicht über Cathy Fischer

Santo Andre · Mit seinem ersten WM-Tor gegen Portugal erfüllte sich Mats Hummels gleich im ersten Gruppenspiel einen Kindheitstraum. Aber der Dortmunder will noch mehr erreichen. Sein Privatleben soll aber privat bleiben.

WM 2014: Cathy Fischer tanzt auf Tribüne mit Papa Boateng
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Cathy Fischer tanzt auf Tribüne mit Papa Boateng

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Foto: afp, desk

Als plötzlich die Rede auf seine Lebensgefährtin kam, zuckte Mats Hummels einen Moment und hielt kurz inne. "Meine Freundin fällt in den Privatbereich. Das tangiert mich nicht", sagte er und verweigerte somit jeglichen Kommentar zu seiner besseren Hälfte Cathy Fischer. Die 26-Jährige sorgt als Kolumnistin bei der WM ebenso wie Hummels für Schlagzeilen, wenn auch nicht für sportliche.

Fischer ist bei der WM für die "Bild" als Lifestyle-Reporterin im Einsatz. Sie wurde für ihre Videoclips von einigen Medienvertretern auf den Arm genommen. Simone Ballack, die Ex-Frau des früheren Nationalmannschaftskapitäns Michael Ballack, trieb es mit ihrer Parodie auf Facebook auf die Spitze, äffte Hummels' Freundin mit kreischender Stimme gekonnt nach.

Fischer antwortete auf "Bild" mit Tipps für spätere Parodien. Doch Frau Ballack versicherte (mehr oder weniger glaubhaft), dass sie "es überhaupt nicht böse meinte" und Fischer versicherte (noch weniger glaubhaft), dass sie über Ballacks Video "total gelacht" habe. Alles inszeniert? Die Ex des "Capitanos" hat den Clip auf Facebook mittlerweile jedenfalls für die Allgemeinheit gesperrt. Klar, hat ja auch schon (fast) jeder gesehen. Die Schlagzeilen sind gemacht, der Auftrag ist erledigt.

Hummels erfüllt sich Kindheitstraum

Für die sportlichen Schlagzeilen ist Fischers Freund Hummels in Brasilien zuständig, der sich gleich in seinem ersten WM-Spiel einen Kindheitstraum erfüllte. Beim 4:0 gegen Portugal gelang Hummels aber nicht nur per Kopf mit seinem dritten Länderspieltor das wichtige 2:0, der Dortmunder überzeugte auch als Innenverteidiger mit einer tadellosen Leistung.

Auch beim 2:2 gegen Ghana zählte der BVB-Star zu den besten Deutschen, obwohl sein Einsatz wegen einer Oberschenkelverletzung bis kurz vor dem Anpfiff auf der Kippe stand. "Ich kann bislang ganz zufrieden sein", sagte Hummels, relativierte aber im Rückblick auf das Halbfinal-Aus bei der EM vor zwei Jahren gegen Italien (1:2) zugleich: "Nach zwei Spielen ist es viel zu früh, ein Resümee zu ziehen. Ich weiß, wie schnell sich durch ein Spiel alles ändern kann."

Im Gruppenfinale gegen die USA will Hummels am Donnerstag in Recife (18.00 Uhr MESZ/ZDF) aber seinen positiven Trend fortsetzen: "Wir wollen natürlich gewinnen und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir Gruppensieger werden". Hummels lässt keinen Zweifel daran, dass die DFB-Auswahl trotz der verlockenden Ausgangsposition auf Sieg spielt. "Alles andere wäre ja grob unsportlich", sagte Hummels, der aber mit verschmitzter Miene auch klarstellte: "Wenn es in der 91. Minute noch 1:1 steht, werde ich nicht gegen vier Mann ins Dribbling gehen."

"Verletzung vielleicht ein Vorteil"

Diese Wahrscheinlichkeit ist ohnehin relativ gering, obwohl er pünktlich zur WM topfit ist und sich eine Menge zutraut. "Ich fühle mich in einer blendenden Verfassung, konnte ausgeruht in das Turnier gehen. Vielleicht war es im Nachhinein ein Vorteil, dass ich verletzungsbedingt rund 20 Spiele weniger in der Saison als normal bestreiten konnte", sagte Hummels.

Dass er in Brasilien zu den Stamm- und auch zu den Führungsspielern zählt, hatte sich vor zwei Jahren bei der EM bereits angedeutet, als er seinen aktuellen Partner Per Mertesacker aus der Innenverteidigung verdrängte. In den folgenden Monaten musste Hummels dann aber einige Spiele als Zuschauer verfolgen.

"Als ich, vor allem in der Phase, als ich nicht spielte, vom Bundestrainer immer ein gutes Gefühl vermittelt bekam, war das ein gutes Zeichen", sagt er über diese Zeit. Er bestreitet, dass sein Verhältnis zum Bundestrainer und auch zum DFB zwischenzeitlich mal empfindlich gestört war. Dass dies in der Öffentlichkeit anders wahrgenommen wurde, hätte er nicht zu verantworten.

Daran wolle er sowieso nicht mehr denken. Lieber an das WM-Sommermärchen im eigenen Land. "Die WM 2006 habe ich wie fast jeder andere als Fußballfan verfolgt. Es war eine sehr fußballintensive und geile Zeit", erinnerte sich Hummels, der damals 17 Jahre jung war. Deshalb freut er sich auch, wenn er den damaligen Bundestrainer am Donnerstag erstmals trifft. "Jürgen Klinsmann habe ich nie persönlich kennengelernt, aber ich habe ein positives Bild von ihm." Nach der Partie soll aber vor allem Klinsmann ein positives Bild von Mats Hummels haben.

(sid)
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