Mittelfeldspieler auch gegen Algerien nicht überzeugend Erstes WM-Tor soll Özil als Initialzündung dienen

Porto Alegre · Mesut Özil hat sein erstes Tor bei der WM in Brasilien geschossen, ins Turnier hat der Mittelfeldspieler vom FC Arsenal aber deshalb noch längst nicht gefunden.

WM 2014: Mesut Özil erzielt das vorentscheidende 2:0 gegen Algerien
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Mesut Özil erzielt das vorentscheidende 2:0 gegen Algerien

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In der 119. Minute stimmte die Körpersprache. Mesut Özil drehte mit breiter Brust ab und bejubelte seinen Gewaltschuss zum 2:0 mit weit aufgerissenem Mund und großen Gesten. Für den 25-Jährigen war es im vierten Spiel in Brasilien endlich das erhoffte Erfolgserlebnis — doch ob es auch die gewünschte Initialzündung war, muss das Viertelfinale am Freitag (18 Uhr MESZ/Live-Ticker) in Rio de Janeiro gegen Frankreich erst noch zeigen.

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Foto: dpa, geb jai jhe

Noch liegen bei dem hochveranlagten Mittelfeldspieler vom FC Arsenal Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Auch beim 2:1 n.V. gegen Algerien versank Özil trotz aller Bemühungen in grauem Mittelmaß. Und wie so oft in solchen Spielen zeigte er dann auch mit seinem ganzen Körper, dass es nicht besonders gut für ihn lief: Immer wieder ließ er Schultern und Kopf hängen.

War Özil bei der WM vor vier Jahren noch die große Entdeckung, so konnte er sich trotz seines ersten Treffers noch längst nicht mit dem Turnier in Brasilien anfreunden. Er wisse, dass er "noch viel besser spielen kann. Und das werde ich auch zeigen", hatte er vor dem Achtelfinale gesagt. Es blieb bei der Ankündigung — auch hinsichtlich seiner Körpersprache.

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Foto: Screenshot Twitter

Er dürfe sich "nicht mehr so lange ärgern, wenn ich den Ball verliere. Das kommt vor, weil ich halt einer bin, der gerne den Risikopass spielt. Aber ich darf dann nicht stehenbleiben und mich ärgern, ich muss nachsetzen und zeigen: Ich bin da!", betonte Özil. Über Ansätze, dies besser zu machen, kam er gegen Algerien erneut nicht hinaus.

Sein Spiel will er dennoch nicht verändern. Er wolle Pässe spielen und den Ball streicheln, sagte der frühere Schalker, "ich bin keiner, der die Grätschen auspackt". Aber auch das mit den Pässen und dem Ball streicheln klappt bisher nicht so richtig.

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Vielleicht liegt es daran, dass er nicht auf seiner Lieblingsposition spielt. "Jeder weiß, dass ich am liebsten als Spielmacher auflaufe, aber der Trainer entscheidet", sagte er bereits vor dem Algerien-Spiel und schaute dabei nicht so glücklich: "Ich spiele jetzt eben rechts, da hat man nicht so viele Möglichkeiten, auf das Spiel einzuwirken."

Dennoch hält Bundestrainer Joachim Löw an dem Hochbegabten fest, zumal Özil das "Spiel annimmt", wie Assistent Hansi Flick unlängst anmerkte. Er brauche "vielleicht eine entscheidende Situation, dass ihm mal ein Tor gelingt". Wenigstens das hat geklappt.

(sid)
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