Freundschaftsspiel Deutschland - Kamerun: Pressestimmen
So kommentieren die Medien das 2:2 im WM-Test zwischen Deutschland und Kamerun.
Sportal: "Viele Fragezeichen, aber zumindest einige Hoffnungsschimmer: 25 Stunden vor der Meldefrist seines endgültigen 23-Mann-Kaders für die WM in Brasilien hat Bundestrainer Joachim Löw einige unliebsame Erkenntnisse gewonnen. Beim 2:2 (0:0) gegen den Weltranglisten-50. Kamerun bog die deutsche Nationalelf zwar einen Rückstand zwischenzeitlich um, doch gaben vor allem der nicht fit wirkende Sami Khedira und der offensichtlich weiterhin im Formtief steckende Mesut Özil Anlass zur Sorge."
tz: "Joachim Löw rückte auch nach dem Bedenken schürenden vorletzten Probelauf für die Fußball-Weltmeisterschaft nicht von seiner Linie des positiven Denkens ab. Trotz einer umfangreichen Mängelliste der deutschen Nationalmannschaft beim 2:2 (0:0) am Sonntagabend gegen WM-Teilnehmer Kamerun zweifelt der Bundestrainer weiterhin nicht an einer erfolgreichen Mission in Brasilien."
Abendzeitung München: "Der vorletzte Test gegen Kamerun hat gezeigt: Auf die Nummer zwei, auf Roman Weidenfeller vom BVB, ist Verlass. Im erst zweiten Länderspiel hielt der 33-Jährige gut, parierte einige Schüsse, musste sich dennoch zwei Mal ärgern. Wirklich Schuld war er nicht an den Treffern der Afrikaner, dennoch dürfte Neuer mehr Souveränität ausstrahlen – und dadurch, allein mit seiner Anwesenheit, der Abwehr helfen?"
Der Tagesspiegel: "Bundestrainer Joachim Löw hatte sich Kamerun explizit als Gegner für eines der Testspiele vor der WM gewünscht - um die Mannschaft auf den Vorrundengegner Ghana einzustimmen. Das war vermutlich nicht die schlechteste Idee, weil die Deutschen nach der Pause einige Probleme mit den Afrikanern hatten. Nach einer Stunde gingen die Gäste sogar in Führung. Nachdem Weidenfeller einen Schuss von Samuel Eto’o abgewehrt hatte, kam der Ball erneut zu Kameruns Kapitän, der ihn aus fünf Metern über die Linie stocherte."
Sportschau: "DFB-Elf mit wechselhafter Vorstellung gegen Kamerun. Beim vorletzten Test vor der Fußball-WM hat die deutsche Nationalelf gegen Kamerun ein Spiel voller Höhen und Tiefen gezeigt. Beim 2:2 (0:0) gegen Kamerun bog die deutsche Nationalelf zwar einen Rückstand zwischenzeitlich um, doch gaben vor allem der nicht fit wirkende Sami Khedira und der weiterhin im Formtief steckende Mesut Özil Anlass zur Sorge. Özil wurde bei seiner Auswechslung wie bei seinem letzten Länderspiel-Einsatz ausgepfiffen.
Spox: "Deutschland machte aus den Chancen der Anfangsphase zu wenig und ließ sich dann von der Spielweise Kameruns anstecken. Am Ende ein gerechtes Remis. Flop des Spiels war Mesut Özil. Wird von Löw immer noch protegiert, muss aber schnell aus seinem nun schon lange andauernden Tief kommen. Hatte kein Tempo in seinen Aktionen und agierte defensiv halbherzig. Kläglich, wie er die erste Chance des Spiels vergab."
Express: "Kamerun, der 50. der Weltrangliste, sollte ein willkommener Aufbaugegner werden. Klar, ein Sieg war eingeplant. Um Selbstvertrauen zu tanken nach den turbulenten Tagen im Trainingslager in Südtirol. Nach 90 Minuten Ernüchterung: Nur ein mageres 2:2 gegen die von Volker Finke trainierten Afrikaner. Mensch Jogi, so wird das nix mit dem anvisierten Titel! Es knirscht und knackt in allen Mannschaftsteilen."
Kicker: "Eto'o und Choupo-Moting duschen DFB-Team eiskalt ab. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zeigte im Testspiel gegen Kamerun in Mönchengladbach Licht und Schatten. Zwar startete die DFB-Auswahl furios, vergaß aber das Toreschießen. Danach kauften die Afrikaner der Löw-Truppe durch Kampf und harte Zweikampfführung lange den Schneid ab. Nach vier Treffern in der zweiten Hälfte hieß der Endstand 2:2."
Die Welt: "Reus und Müller zeigen, was Özil und Götze fehlt. Im Testspiel gegen Kamerun bleibt die deutsche Fußball-Nationalelf unter ihren Möglichkeiten und spielt nur 2:2. In der Offensive enttäuschen Özil und Götze. Boateng zeigt, wo er nicht spielen sollte. Siegeswille stand in großen Lettern geschrieben, als die deutschen Fußball-Nationalspieler am Sonntagabend zum vorletzten WM-Testspiel gegen Kamerun in Mönchengladbach auf den Platz kamen. Siegeswille. Nun sollte man den Spielern von Joachim Löw nicht absprechen, dass sie gegen die Mannschaft von Volker Finke gewinnen wollten. Aber was die Spieler des Bundestrainers (...) beim 2:2 (0:0) teilweise ablieferten, war enttäuschend."
Focus Online: "Die vergangene Woche war für die deutsche Nationalmannschaft keine gute. Ihr Trainingslager für die WM in Südtirol ist mancherorts als „Horror-Camp“ bezeichnet worden, es gab den Pinkel-Ärger um Kevin Großkreutz, die Aufregung um Bundestrainer Löws entzogenen Führerschein und den Auto-Unfall mit zwei Verletzten bei einem PR-Termin. All diese unschönen Themen wollte man nun wegwischen aus den Köpfen und die maue Stimmung im Land mit einem berauschenden Testspiel zwei Wochen vor dem WM-Start in helle Vorfreude umwandeln. Der Plan für das Spiel gegen Kamerun schlug fehl."
Sport1: "Beim vorletzten Test vor der WM gegen Kamerun kommt Erik Durm als 72. Neuling unter Joachim Löw zu seinem Länderspiel-Debüt - und sammelt als einer von wenigen Lichtblicken Argumente für ein Ticket nach Brasilien. Auch Torschütze Thomas Müller kann überzeugen, Mesut Özil enttäuscht dagegen auf ganzer Linie."
FAZ: "Weiter fast alles unklar beim DFB-Team Das 2:2 gegen Kamerun gibt nicht viele Antworten auf die drängenden Fragen vor der WM. Immerhin hält Khedira lange durch, und Durm nutzt seine Chance als linker Verteidiger. Exakt zwei Wochen vor dem WM-Auftakt gegen Portugal in Salvador do Bahia haben sich nur wenige Rückschlüsse auf die offenen Personal- und Systemfragen der deutschen Nationalmannschaft ziehen lassen."
Süddeutsche Zeitung: "Ein merkwürdiges Spiel war diese erste von zwei Generalproben vor der Abreise der Nationalmannschaft nach Brasilien. Nach drei Minuten sah es aus, als stehe Kameruns Torwart Charles Itandje ein Albtraum bevor, wie er ihn im Laufe seiner unkonventionellen Karriere vermutlich selten erlebt hat. Itandju ist schon 32 Jahre alt, ein weitgereister Mann, mit den Tabellenkellern diverser europäischer Ligen vertraut, derzeit hütet er die Ersatzbank des türkischen Vereins Konyaspor. Es schien jetzt angeraten, noch schnell beim Buchmacher einen Tipp auf Kantersieg für den Gastgeber zu platzieren. Aber das wäre eine schlechte Entscheidung gewesen, denn weder hat es einen Kantersieg für die Deutschen gegeben, noch hat es in der weiteren Spielzeit danach ausgesehen. 2:2 endete das Spiel, die Deutschen mussten einen Rückstand ausgleichen und verspielten eine Führung."
Hamburger Morgenpost: "Das war noch nicht WM-reif! Im vorletzten WM-Test nach dem Trainingslager hat sich deutsche Fußball- Nationalmannschaft mit einem 2:2 (0:0) gegen Kamerun begnügen müssen. Zwei Wochen vor dem ersten Gruppenspiel gegen Portugal zeigte das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag in Mönchengladbach zwar ihre Spielidee für das Turnier in Brasilien, offenbarte aber noch zu viele Fehler und Unstimmigkeiten."
Rheinische Post: "Der Start in die Begegnung mit den Afrikanern war vielversprechend. Noch ehe Kamerun sich auf die Deutschen eingestellt hatte, ließen Mesut Özil, Per Mertesacker und Mario Götze beste Gelegenheiten aus. Lücken in der gegnerischen Deckung hatten sich durch konsequente Spielverlagerung ergeben, weite Pässe – meist von Toni Kroos – zogen die Defensive der Gäste auseinander, feine Spielräume entstanden. Durch den fahrlässigen Umgang mit ihren Chancen brachte sich die deutsche Mannschaft selbst aus dem Rhythmus. Der Ball lief nicht mehr wie selbstverständlich, Kamerun unterband die Passfolgen immer wieder und kam zu eigenen Chancen. Sehr zur Freude des eigenen Anhangs, dessen Begeisterungsfähigkeit phasenweise das Beste am Spiel war."
Spiegel Online: "Elf Tage sind es noch bis zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Doch bei der deutschen Nationalmannschaft ging es zuletzt eher um Themen abseits des Platzes: ein verlorener Führerschein, eine Pinkel-Affäre, ein Unfall bei einer PR-Aktion. Wie steht es eigentlich um die Form der DFB-Auswahl? Im vorletzten Testspiel vor der WM gegen Kamerun wollte Bundestrainer Joachim Löw wichtige Erkenntnisse sammeln, bevor er am Montag drei Spieler streichen muss, um den endgültigen 23-köpfigen Kader für das Turnier in Brasilien zu benennen. Er sah ein durchwachsenes Spiel, in der die DFB-Auswahl nicht über ein 2:2-Unentschieden hinauskam."
Hamburger Abendblatt: "Ottenser Jung Choupo-Moting deckt deutsche Schwächen auf. Ex-Hamburger trifft für Kamerun zum 2:2 gegen die deutsche Nationalmannschaft, die sich für die Mission Brasilien noch deutlich steigern muss. Mustafi, Ginter, Draxler, Schmelzer und Großkreutz bangen um WM-Teilnahme."