DFB-Affäre Grindel glaubt nicht an weitere Beckenbauer-Aussagen

Der neue DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Franz Beckenbauer in dessen Eigenschaft als Chef des Organisationskomitees der WM 2006 in Schutz genommen.

Reaktionen zur Wahl von Grindel zum DFB-Präsidenten
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Foto: afp

"Franz Beckenbauer ist Ehrenmitglied und Ehrenspielführer, weil er als Spieler und Teamchef entscheidend an zwei Weltmeistertiteln beteiligt war und Einzigartiges geleistet hat. Diese Verdienste bleiben immer bestehen", sagte der am Freitag auf dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit großer Mehrheit gewählte Grindel im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Der 54-jährige Grindel glaubt nicht, vom Kaiser noch weitere Informationen über die Hintergründe des WM-Skandals 2006 in Erfahrung bringen zu können: "Glauben Sie, dass jetzt Drohungen, ihm Ehrenauszeichnungen abzuerkennen, an seinen Ausführungen etwas ändern?"

Grindel zur Frage, ob die von ihm angekündigte Ethik-Kommission des DFB auch rückwirkend gegen ehemalige Funktionäre wie zum Beispiel Beckenbauer oder seinen Vorgänger Wolfgang Niersbach ermitteln werde: "Wir müssen intern darüber diskutieren, wie die Rechtsgrundlagen für die zu errichtende Ethik-Kommission sind."

Der neue DFB-Präsident erklärte außerdem, dass es bei der Bewerbung um die EURO 2024 im Gegensatz zur Olympia-Kandidatur Hamburgs keinen Volksentscheid geben werde. Grindel: "Die Spiele in Hamburg wären sehr viel teurer geworden mit Milliardeninvestitionen in eine neue Infrastruktur. Da ist eine Volksbefragung, zumal hohe Mittel vom Hamburger Haushalt zu stemmen gewesen wären, nachvollziehbar. Wir haben ein Konzept, das auf bestehender Infrastruktur basiert."

Der DFB könne eine EM-Endrunde zu vergleichsweise günstigen finanziellen Rahmenbedingungen austragen. In keiner Weise müsste so investiert werden wie für die WM 2006.

(areh/sid)
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