WM 2014 USA - Deutschland: Einzelkritik
Die Leistung der deutschen Nationalspieler im letzten Gruppenspiel gegen USA in der Einzelkritik.
Manuel Neuer
Sehr wachsam in der 33. Minute, als ohne sein entschlossenes Herauslaufen bei einem Konter über Jermaine Jones große Gefahr gedroht hätte. Kontentration war für ihn ohnehin die wichtigste Eigenschaft, da die USA nur sporadisch in seinen Arbeitsbereich vordrangen.
Note 3
Jerome Boateng
Viel offensiver eingestellt als in den ersten Partien, griff wiederholt über den rechten Flügel ins Angriffsgeschehen ein. In der Defensive ließ der Münchner dagegen einige Male seine Gegenspieler entwischen. Insgesamt jedoch eine ordentliche Vorstellung.
Note 3
Mats Hummels
Ähnlich wie Mertesacker seltener ins Geschehen einbezogen als in den ersten WM-Partien. Suchte deshalb die Offensive und wurde sogar zum Flankengeber. Schon seine Körpersprache drückte aus, wie sehr der Dortmunder an Selbstvertrauen hinzugewonnen hat.
Note 2-
Per Mertesacker
Ein schwieriges Spiel für den langen Niedersachsen, da die Amerikaner aus einer tief stehenden Abwehr heraus auf schnelle Konter setzten. Dadurch wurde der Innenverteidiger selten geprüft – aber wenn, dann mit hohem Tempo. Überzeugend das Stellungsspiel des Manns vom FC Arsenal.
Note 3+
Benedikt Höwedes
Bereits nach zehn Minuten kassierte der Schalker nach einem taktischen Foul an Fabian Johnson die Gelbe Karte. In der Folge eine Darbietung ohne große Fehler und ohne maßgebliche Highlights auf der noch immer ungewohnten linken Abwehrseite.
Note 3
Philipp Lahm
Dem Kapitän war anzusehen, wie sehr ihn seine schwächere Vorstellung beim 2:2 gegen Ghana gewurmt hatte. Lahm wirkte konzentriert und sicherer im Abspiel, schaltete sich auch wieder häufiger in den Spielaufbau ein. Rettete in der Nachspielzeit beim Schuss von Alejandro Bedoya.
Note 3+
Bastian Schweinsteiger
In seinem ersten Einsatz von Beginn an bei dieser WM fiel der Münchner gleich zu Beginn durch gute Ideen auf. Zeigte in der Mittelfeldzentrale stets Präsenz, rechtfertigte dadurch seine Nominierung. Häufig konnten ihn die Amerikaner nur durch Fouls stoppen.
Note 2
Toni Kroos
Vor der Pause agierte der Techniker mit Licht und Schatten. Einige gute Pässe und Antritte, dann tauchte er aber auch wieder über längere Strecken ab. Diesmal ein unauffälliger Auftritt des gegen Portugal noch so dominanten Mittelfeldstrategen.
Note 3-
Mesut Özil
Erster vielversprechender Torabschluss in der 35. Minute, aber in einigen anderen Szenen etwas schläfrig. Noch ist es nicht die WM des hoch veranlagten Mittelfeldspielers, dem es zu selten gelang, seine Kollegen in Position zu bringen oder selbst gefährliche Akzente zu setzen.
Note 3-
Lukas Podolski
Etwas überraschend rückte der kölsche Jung in Diensten des FC Arsenal anstelle von Mario Götze in die deutsche Startelf. Startete engagiert, kam aber immer seltener durch und musste zur Pause Miroslav Klose Platz machen.
Note 4+
Thomas Müller
Immer wieder wurde der dreifache Torschütze des Portugal-Spiels gesucht, immer wieder stieß er gefährlich in die Spitze vor. Seinen vierten Treffer dieser Endrunde (und seinen neunten bei Weltmeisterschaften insgesamt) erzielte er dann jedoch ungewohnterweise aus dem Hintergrund – Müller kann eben alles.
Note 2
Miroslav Klose
Durch seine Einwechslung zum Start der zweiten Hälfte für Podolski holte der Stürmer von Lazio Rom Uwe Seeler in der Rangliste der meisten WM-Einsätze ein (21). Nur Lothar Matthäus (25) liegt noch davor. Kam diesmal allerdings kaum dazu, sich in Szene zu setzen.
Note 4
Mario Götze
Nach zwei Einsätzen von Beginn an musste der Offensivmann vom FC Bayern München diesmal bis in die Schlussviertelstunde hinein warten, ehe er für seinen Klubkameraden Schweinsteiger in die Partie kam.
Ohne Note
Andre Schürrle
Der Angreifer vom FC Chelsea durfte in den Schlussminuten seinen zweiten WM-Einsatz absolvieren, als er für Özil aufs Feld kam. Für nennenswerte Aktionen blieb ihm jedoch keine Zeit.
Ohne Note