Skandal um WM-Vergabe an Deutschland "Waldi" Hartmann will alles gewusst haben

Nürnberg · Seit Rudi Völlers Wutrede nach einem 0:0 gegen Island im Jahr 2003 ist Moderator Waldemar Hartmann eine TV-Legende. Jetzt sieht sich die "Duz-Maschine" im Zentrum einer viel größeren Geschichte.

 Einer wie keiner: Ex-ARD-Moderator Waldemar Hartmann.

Einer wie keiner: Ex-ARD-Moderator Waldemar Hartmann.

Foto: dpa, Arno Burgi

Dem "Franken Fernsehen" hat Hartmann ein bemerkenswertes Interview zur skandalumwitterten WM-Vergabe an Deutschland 2006 gegeben. Der 67-Jährige sagt: "Ich bin von der ersten Sekunde an eingeweiht gewesen." Warum er seinen journalistischen Pflichten nicht nachging und im mutmaßlichen Korruptionsskandal nichts Verwerfliches sah, verrät Hartmann nicht — oder eben doch. "Sie haben's so bekommen wie viele andere auch", meint "Waldi".

"Ich habe 1997 am Tag vor dem Champions-League-Finale in München, Borussia Dortmund gegen Juventus Turin, mit Franz Beckenbauer zusammen die Bewerbung des DFB für diese WM moderiert. Und ich bin von der ersten Sekunde an, kann man sagen, eingeweiht gewesen. Ich sage heute mit dem Abstand: Haben denn wirklich die Deutschen geglaubt, dass wir diese WM bekommen haben, weil wir so ganz besonders beliebt sind auf dieser Welt, weil wir so tolle Hechte sind, weil wir so gut ausschauen und weil uns alle lieben zum Niederknutschen? Hallo? Die Realität sieht anders aus und der DFB, die deutsche Fußball-Öffentlichkeit, hat mit dieser WM etwas Großartiges gemacht. Sie haben's aber so bekommen wie viele andere auch."

(jaso)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort