Fotos WM 2010, Ghana - Deutschland: Einzelkritik
Bernd Jolitz hat die deutsche Mannschaft genau unter die Lupe genommen.
Manuel NeuerEs war erneut ein schwieriges Spiel für einen Torhüter, denn Ghana prüfte den Schalker nicht allzu oft. Wenn die Afrikaner kamen, wurde es aber meist gefährlich – ohne dass Neuer hätte eingreifen können. Kurz nach der Pause hielt er dann glänzend gegen Ayew. Diese kritische Szene legte den Grundstein für den späteren Erfolg, den Neuer mit großer Sicherheit festigte.
Note: 2+
Philipp Lahm: In der 26. Minute musste der Kapitän auf der Torlinie retten, später noch einmal gegen den frei stehenden Ayew. Schaltete sich häufiger in die Offensive ein als beim 0:1 gegen die Serben, agierte dabei aber nicht immer glücklich.
Note: 3
Per Mertesacker: Ein schlampiger Ballverlust des Bremers brachte die deutsche Elf in der ersten Hälfte böse in Bedrängnis. Auch ansonsten wirkte er ungewohnt unsicher, stand mehrfach falsch. Zudem hätte er als Abwehrchef dafür sorgen müssen, dass die Deckung nicht zu tief steht.
Note: 5+
Arne Friedrich: Nach seiner unglücklichen Vorstellung gegen Serbien steigerte sich der Routinier deutlich. Mehrfach bügelte er Fehler seiner Nebenleute aus und überzeugte mit seiner Abgeklärtheit. Als einer der wenigen nicht nervös.
Note: 2
Jerome Boateng: Der junge Linksverteidiger stand wegen des ersten „Bruder-Duells“ der WM-Geschichte unter enormem Druck. Zu Beginn etwas nervös, dann eine grandiose Rettungsaktion nach Mertesackers kapitalem Schnitzer. Anschließend wurde er zweimal verladen, ansonsten aber solide.
Note: 3-
Sami Khedira: Der Stuttgarter versteckte sich zu häufig, hatte kaum Ballkontakte. In der wichtigen "Sechser"-Position fehlte damit häufig eine Schaltstelle, auch wenn er später etwas stärker wurde.
Note: 4-
Bastian Schweinsteiger: Der Münchner riss die Partie sofort an sich. Was er auch anpackte, es hatte immer Hand und Fuß. Vor allem mit seiner Ballsicherheit wurde er zur zentralen Figur des deutschen Spiels. Verletzte sich allerdings am Oberschenkel.
Note: 1-
Thomas Müller: Eine schöne Flanke von der rechten Seite, die Lukas Podolski mit seinem Volleyschussversuch freilich nicht verwertete, war die beste Szene des 20-Jährigen. Das Tor von Özil bereitete er durch eine Kampfaktion mit vor. In der 67. Minute musste er dann nach durchwachsener Leistung für Piotr Trochowski Platz machen.
Note: 3-
Lukas Podolski: An dem Kölner lief das Spiel oft völlig vorbei. Zu viele Schussversuche und kaum in die Kombinationen eingebunden. „Poldi“ ist noch lange nicht in der Form, die ihn bei früheren großen Turnieren auszeichnete.
Note: 4
Mesut Özil: Seine vergebene Riesenchance in der 25. Minute, als er allein auf Torhüter Kingson zulief und diesen anschoss, war symptomatisch für die lange Zeit schwache Darbietung des Bremers. Häufige Ballverluste kamen hinzu, aber dann brach sein herrlicher Distanzschuss zum 1:0 den Bann.
Note: 3
Cacau: Mit großer Laufbereitschaft, Kombinationssicherheit und dem Mut zum Torabschluss erwies sich der Stuttgarter gleich als Verstärkung. Einige Male half die einzige echte Spitze sogar in der Abwehr aus. Fiel am Ende etwas ab.
Note: 2-
Piotr Trochowski: Der Hamburger löste Müller in der 68. Minute ab, sollte für mehr Ballkontrolle sorgen. Er fiel nicht auf, konnte keine Akzente setzen und sich nicht empfehlen.
Note: 4
Marcell Jansen: Ab der 73. Minute feierte der Abwehrspieler sein Comeback für Boateng. Eine gute Szene
Note: 3+
Toni Kroos: Der Noch-Leverkusener gab in den letzten zehn Minuten sein WM-Debüt, als ihn Löw für Schweinsteiger einwechselte.
Note: keine