ARD-Mann kommentiert Finale Bartels: "Ich zeige Emotionen, wenn es Sinn macht"

Rio de Janeiro · Tom Bartels kommentiert am Sonntag in der ARD das WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien. Der 48-Jährige kann den Anpfiff kaum erwarten.

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Foto: dpa, bra hak

Den Anpfiff zum Höhepunkt seiner bisherigen Berufslaufbahn sehnt Tom Bartels schon herbei. "Ich kann es nach dem Halbfinale eigentlich nicht erwarten, die deutsche Mannschaft wieder spielen zu sehen. Ich bin fast ein bisschen euphorisiert", sagte Bartels im SID-Gespräch vor dem WM-Finale am Sonntag (21 Uhr MESZ/Live-Ticker) in Rio de Janeiro gegen Argentinien. Der 48-Jährige wird das Endspiel für die ARD kommentieren. Als "Auszeichnung und Ehre" bezeichnet er diese Wahl.

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Über 30 Millionen Zuschauer werden wohl im Ersten die Übertragung aus dem legendären Maracana-Stadion verfolgen. Bartels will seinem Stil trotz dieser Dimensionen aber treu bleiben. "Ich zeige Emotionen, wenn es Sinn macht. Für mich macht es keinen Sinn, wenn ein Reporter 25 Sekunden Goal schreit", erläuterte Bartels, der vor seinem Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln (Schwerpunkt Publizistik) eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert hat.

Nervös ist er vor der ehrenvollen Aufgabe nach eigener Aussage nicht, Bartels fühlt sich bestens vorbereitet. "Dabei geht es mehr um die Details. Die Spieler von Deutschland und Argentinien sind ja aus den großen Ligen und den Europacupspielen bekannt", sagte Bartels, der von den neun Sportchefs der Sendeanstalten gemeinsam mit Sportkoordinator Axel Balkausky für das WM-Finale ausgewählt wurde.

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Foto: Screenshot Twitter

Seit mehreren Wochen ist Bartels in Brasilien unterwegs, rund 18.500 Flug-Kilometer hat er dabei schon zurückgelegt. Bei der Vielzahl der von ihm kommentierten Spiele bleibt aber auch Kritik nicht aus. Bartels, der vor drei Jahren mit dem Herbert-Award in der Kategorie "Bester Sport-Livekommentator" ausgezeichnet wurde, geht damit gelassen um: "Ich bin für konstruktive Kritik offen. Man muss sich Kritik stellen. Nur so kann man sich auch entwickeln. Das ist ein Prozess. Man spielt ja heute auch nicht mehr Fußball wie vor 20 Jahren."

Viel Lob erhielt der ARD-Mann für seinen Auftritt beim EM-Gruppenspiel 2012 zwischen Spanien und Irland. Die Iren lagen kurz vor dem Ende mit 0:4 zurück, als rund 20.000 Fans das Lied "Fields of Athenry" anstimmten. Bartels sagte minutenlang kein Wort mehr, die TV-Zuschauer konnten dadurch den emotionalen Moment ungestört genießen.

Vornehme Zurückhaltung hat er von seinen Vorbildern übernommen. "Alle, die sich zurücknehmen können und nicht selber inszenieren, sind für mich Vorbilder", sagte Bartels.

(sid)
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