DFB-Elf müht sich ins Viertelfinale Kommentar: Peinliche Vorstellung
Meinung | Porto Alegre/Düsseldorf · Nach diesem verstörenden bis katastrophalen Auftritt der deutschen Nationalmannschaft fällt es schwer, sich vorzustellen, dass sie ihr Ziel erreicht und in anderthalb Wochen das Finale in Rio de Janeiro spielen darf.
Deutschland - Algerien: Einzelkritik
Vier Partien hat das Team von Bundestrainer Joachim Löw nun bestritten und den WM-Rhythmus immer noch nicht gefunden. Ganz im Gegenteil: Sie hat dramatisch abgebaut. Mit kollektiven Schwächen, wie sie die Elf am Montag vor allem im ersten Abschnitt zeigte, und mit Slapstick-Einlagen nahm sie sich vorerst aus dem engeren Favoritenkreis.
Vorerst wohlgemerkt. Denn vielleicht kommt der deutschen Mannschaft Frankreich am Freitag als Gegner recht: der Ex-Weltmeister, eine Mannschaft mit Namen, ein Team, das niemand unterschätzt. Aber auch eine Mannschaft, die ohne Franck Ribery auskommen muss und deshalb bislang keinerlei Anlass gab, vor Ehrfurcht zu erstarren. Im Vergleich mit dem Nachbarn muss die deutsche Elf nun wachsen.
Das Turnier meinte es bislang ziemlich gut mit Jogi Löw. Auf eine mittelprächtig schwere Vorrundengruppe folgte in Algerien ein Gegner, den eine deutsche Elf in Normalform mit ihrer technischen Klasse bildschön auseinandergenommen hätte. Hätte, hätte! Nun braucht die Mannschaft eine Initialzündung, um ihrem Anspruch in Brasilien gerecht zu werden. Und sie braucht personelle Umbau-Maßnahmen.
Reaktionen zum Sieg der DFB-Elf gegen Algerien
Wenn es günstig läuft, räumen die Kolumbianer am Freitagabend Gastgeber Brasilien aus dem Weg. Dabei verausgaben sie sich — so die Mutmaßung — dann aber physisch und psychisch dermaßen, dass sie den Deutschen im Halbfinale nicht mehr viel entgegensetzen können. Und schwupp, steht Löw im Finale — trotz dieses Fast-Albtraums gegen Algerien. Zugegeben, viel Spekulation und reichlich Wunschdenken sind dabei — und die Hoffnung, dass Manuel Neuer weiter den Libero und Supermann gibt.
