WM 2014 Deutschland - Argentinien: Einzelkritik
Die deutschen Spieler in der Einzelkritik – und alle ob des WM-Titels mit der gleichen Note.
MANUEL NEUER Obwohl die Argentinier drängten, bekam er zunächst nicht viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen – wenn er gebraucht wurde, war er wie gewohnt zur Stelle. Musste Mitte der ersten Halbzeit behandelt werden. Konnte aber ohne sichtbares Handicap weiterspielen. Danach räumte er ab, was es abzuräumen gab. Unter anderem bekam das Argentiniens Gonzalo Higuaín zu spüren – und auch in der Verlängerung überragend. Note: 1
PHILIPP LAHM Hatte nicht so viele Möglichkeiten wie in den vergangenen Partien, sich ins Spiel einzubringen. Setzte nur wenige offensive Akzente. Wie gewohnt in der Organisation seiner Seite stark. Hätte noch mehr nach vorne tun können, doch er wollte sich wohl nicht rauslocken lassen und so den Argentiniern gefährliche Gegenstöße ermöglichen. Note: 1
MATS HUMMELS Einer der besten Verteidiger bei dieser WM – gewiss. Doch ausgerechnet im Finale ließ er sich in Zweikämpfe verwickeln, die er hätte kompromissloser lösen müssen. In zwei Sprintduellen von Higuain und Messi überlaufen worden. Unkonzentriert in der Verlängerung. Ging am Ende die Puste aus. Trotzdem – Note: 1
JEROME BOATENG Hatte am Anfang gehörige Probleme, den Überblick bei den quirligen Argentiniern zu behalten. Mit zunehmender Spieldauer aber immer abgeklärter und immer da, wo er gebraucht wurde. Am Ende mit dem Prädikat Weltklasse – 88 Prozent seiner Zweikämpfe hat er gewonnen. Note: 1
BENEDIKT HÖWEDES Agierte auf der linken Abwehrseite in seinem siebten Einsatz von Beginn an bei dieser WM lange nicht so stark. Der Schalker stand viel zu weit innen und ließ damit deutlich zu viel Platz für den Gegner. Bastian Schweinsteiger nahm ihn einige Male fürsorglich zur Seite, um mit ihm seine taktische Ausrichtung zu besprechen. In der Offensive traute sich er sich bei Standards einige Male nach vorne. Kurz vor der Pause scheiterte er mit einem Kopfball am Pfosten. Hatte bei einem Foul Glück, nicht die Rote Karte gesehen zu haben. Note: 1
CHRISTOPH KRAMER Erst 15 Minuten vor dem Spiel meldete sich Sami Khedira (Real Madrid) mit Wadenproblemen für einen Einsatz in der Startelf ab. In seinem ersten Spiel von Beginn an lieferte er eine starke Vorstellung ab. Doch bereits nach 17. Minuten bekam er einen schweren Wirkungstreffer von Garay ab – der Argentinier hatte ihn mit der Schulter im Gesicht getroffen. Kramer schleppte sich noch eine Weile über den Platz, musste dann aber sichtlich benommen ausgewechselt werden. Erste Diagnose am Abend: Verdacht auf Gehirnerschütterung. Note: 1
BASTIAN SCHWEINSTEIGER Er versuchte frühzeitig ein Zeichen zu setzen. Ging indes einige Male etwas übermotiviert ans Tagwerk. Sah früh in der Begegnung nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte und musste fortan deutlicher vorsichtiger in die Zweikämpfe gehen. Als Führungsspieler ungeheuer wichtig. Versuchte zu ordnen, zu dirigieren. Spielte trotz einer Platzwunde im Gesicht weiter. Note: 1
TONI KROOS Wirkte angespannt und dementsprechend mit einer hohen Fehlerquote. Sein größter Bock war nach 20 Minuten ein völlig verunglückter Kopfball in den Rücken der eigenen Abwehr. Higuaín konnte aus seinem Freiraum kein Kapital schlagen. Note: 1
MESUT ÖZIL Deutlich engagierter, als in den ersten Partien. Erst auf der linken Seite, dann als der Gestalter im zentralen Mittelfeld – wenngleich auch er sich über längere Strecken Auszeiten genehmigte. Versuchte sich als Motor – stotterte aber immer mal wieder. Trotzdem – Note: 1
THOMAS MÜLLER Der erfolgreichste deutsche Torschütze bei diesem Turnier war über weite Strecken der Begegnung abgetaucht. Suchte viele Zweikämpfe, rieb sich dabei aber ohne nennenswerten Ertrag auf. Note: 1
MIROSLAV KLOSE Der ewige Miro ist für drei über den Platz gelaufen, hat immer wieder versucht, sich in den freien Räumen anzubieten. War aber weitestgehend auf sich alleine gestellt. Ein Tor wollte dem erfolgreichsten WM-Torschützen (16 Treffer) aller Zeiten nicht gelingen. Note: 1
ANDRESCHÜRRLE Kam in der 32. Minute für Kramer. Durch seine Einwechslung änderte sich die Ordnung auf dem Feld. Schürrle besetzte die linke Offensive, dafür wechselte Özil in die Mitte und Kroos ging etwas zurück. Note: 1
MARIO GÖTZE Die Offensivkraft des FC Bayern München kam in der 88. Minute für Klose. Hatte gleich ein paar vielversprechende Möglichkeiten – und der Joker schoss in der 113. Minute Deutschland zum vierten Titel. Weltmeister! Note: 1
PER MERTESACKER Kam in der 120. Minute für Özil. Note: 1