Kommentar zur Fußball-WM 2022 Entscheidung für Katar bleibt falsch

Meinung | Düsseldorf · Im vergangenen Jahr ist Fifa-Präsident Sepp Blatter von einer Erkenntnis ereilt worden. Ihm fiel auf, dass es in katarischen Sommern ziemlich heiß wird. Drei Jahre nach der Vergabe der WM hatte der freiberufliche Klimaforscher und hauptberufliche Weltverbandsfürst damit die Forderung verbunden, 2022 müsse zum Schutz von Spielern und Fans im Winter gespielt werden. Diese Forderung wiederholt er seither.

Niemand dürfte sich darüber wundern, wenn das auch so kommt. In der Beurteilung der Großwetterlage sind sich schließlich alle Funktionäre einig. In der Frage aber, wie das Großereignis WM im Winter ohne nachhaltigen Schaden am allgemeinen Terminplan und den Olympischen Winterspielen über die Bühne gebracht werden kann, sind die Fachleute zerstritten. Allein Blatter glaubt, dass die Probleme gemeistert werden können.

Noch ist eine Hoffnung erlaubt. Vielleicht erhärtet sich nach der Lektüre des geheimen Berichts der Fifa-Ethikkommission der Verdacht, dass es bei der Vergabe des Turniers nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Und weil offensichtlich ist, dass auf den Baustellen des Emirats die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, dürfte es dann gar keinen Grund mehr geben, an der Vergabe nach Katar festzuhalten. Eine falsche Entscheidung war es in jeder Hinsicht.

(RP)
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