Europas Fußballer des Jahres Franck Ribery droht das WM-Aus

Düsseldorf/Paris · Der Franzose droht für das WM-Turnier in Brasilien auszufallen. Trainer Didier Deschamps zweifelt an der Fitness des Superstars.

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Die Sorgenkinder der WM-Teilnehmer

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Verletzte Körperteile von Fußballern beeinflussen nicht selten das Stimmungs-Barometer von Fußball-Nationen vor großen Turnieren. Als 2006 die "Wade der Nation" von Michael Ballack zwickte, glaubte in Deutschland niemand an das Sommermärchen. In Frankreich ruhen die Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Brasilien auf dem Rücken von Franck Ribery. Doch genau der macht dem Franzosen seit längerer Zeit Probleme und stellt auch ernsthaft eine Teilnahme an der Endrunde in Brasilien infrage.

Dabei scheint nicht einmal wirklich klar, was Riberys Rücken schmerzen lässt. Nach einer Untersuchung in einem Pariser Krankenhaus sagte Verbandspräsident Noel Le Graet, Ribery könne "bald wieder das Training aufnehmen". Derart optimistisch klang Nationaltrainer Didier Deschamps nicht, als er nach dem Gesundheitszustand des Leistungsträgers gefragt wurde. "Bei Franck gibt es ein Problem am Rücken, das bereits seit Wochen besteht, wenn nicht seit Monaten." Aktuell sei er noch nicht in der Verfassung, um am Mannschaftstraining teilzunehmen.

Franck Ribery: Dribbelkünstler und Europas Fußballer des Jahres 2013
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Das ist Franck Ribery

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Bereits in der vergangenen Bundesliga-Saison hatte Ribery einige Spiele wegen anhaltender Rückenschmerzen pausieren müssen. Beim Anpfiff des DFB-Pokalfinals gegen Dortmund saß Europas Fußballer des Jahres nur auf der Ersatzbank - der Schmerz im Rücken hatte einen Starteinsatz verhindert. Genauer gesagt, sei die Muskulatur nach dem Training noch "ein bisschen fest", wie er sagte. Eventuell trägt auch eine Gesäßoperation von Anfang März dazu bei, dass Riberys Rücken nicht in WM-Form kommt. 25 Tage pausierte er damals, nachdem ihm ein Bluterguss entfernt worden war.

Der Körper des französischen Dribbelkünstlers gilt ohnehin als hochsensibles Konstrukt. Immer wieder muss er sich nach Verletzungen zurück in Form und Rhythmus kämpfen. Die Strapazen einer langen Saison steckt der 31-Jährige längst nicht so leicht weg wie andere Dauerläufer. 39 Mal hat er in der Saison 2013/2014 für den FC Bayern das Trikot getragen. Zum Vergleich: Thomas Müller (24) hat im gleichen Zeitraum 51 Spiele für den Rekordmeister absolviert, war aber wesentlich seltener verletzt als Ribery. Der zahlt jetzt den Preis für sein Spiel, das vor allem von seiner Dynamik und Schnelligkeit lebt.

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In einer ähnlichen Situation steckt auch Nationalmannschaftskollege Karim Benzema. Der Angreifer von Real Madrid hat im Champions-League-Finale mit einer Adduktoren-Verletzung gespielt. In 51 Spielen war er bis dahin für die Königlichen aufgelaufen. Für das Finale waren dann noch "40 bis 50 Prozent meiner maximalen Leistungsfähigkeit" übrig, wie er beschrieb. Bei der WM in Brasilien wird das nicht reichen für die großen Ziele der "Equipe Tricolore".

(RP)
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