Ann Coulter Fußball, der "moralische Niedergang der Nation"

Immer mehr Amerikaner begeistern sich für Fußball. Erzkonservativen ist das ein Dorn im Auge. Allen voran: Autorin Ann Coulter. Sie findet, Fußball sei schlecht für die Moral der Nation. Schuld seien Einwanderer und Weicheier.

 Erzkonservative Autorin und Journalistin aus den USA: Ann Coulter.

Erzkonservative Autorin und Journalistin aus den USA: Ann Coulter.

Foto: Gage Skidmore, Wikipedia

Mehr als 20 Millionen Amerikaner schalteten ein, als der Sportsender ESPN das WM-Duell gegen Deutschland übertrug. Präsident Obama schaute sich das Spiel an Bord der Air Force One an und ließ ein Bild davon twittern. Straßenzüge in den Großstädten der Großmacht werden zu Fanmeilen umfunktioniert. 20 Jahre, nachdem sie selbst eine Fußball-Weltmeisterschaft ausgerichtet haben, beginnen die USA, sich für "soccer" auch tatsächlich zu begeistern.

Even U.S. President Barack Obama is watching the soccer. He's currently aboard Air Force One. #USA #USA #USA pic.twitter.com/cm2XzDGdvB

Allerdings: Kritische Stimmen werden laut. Am schrillsten dürfte die von Ann Coulter sein. Coulter ist eine erzkonservative Publizistin, die sich selbst gerne als "Polemikerin" bezeichnet, und vom Online-Magazin "salon.com" auch als "Rechtsaußen-Troll" bezeichnet wird. Sie findet, dass das steigende Interesse an Fußball "ein Zeichen für den moralischen Verfall der Nation" sei. So jedenfalls hat sie ihre neueste Kolumne im "Clarion-Ledger" benannt, einer Tageszeitung, die im Staat Mississippi im Süden der USA erscheint.

Coulter begründet ihre Haltung wortreich. Ihre wichtigsten Gründe, warum Fußball schlecht sei:

Coulter ist sich sicher: Dass heute mehr Amerikaner Fußball schauen, liege an den Einwanderern. "Ich verspreche Ihnen: Kein Amerikaner, dessen Urgroßvater hier geboren wurde, schaut Fußball. Man kann nur hoffen, dass diese neuen Amerikaner nicht nur Englisch lernen, sondern auch ihren Fußball-Fetisch mit der Zeit verlieren."

The worst opinion you will ever read about football in your entire life. Congrats @anncoulter > RT http://t.co/wg2D3EhJzP #WorldCup2014

Fast 3800 Kommentare hat Coulters Beitrag auf der Website des "Clarion-Ledger" binnen 24 Stunden nach Erscheinen erhalten. Manche von ihnen empfehlen der Autorin, doch endlich mit dem Drogenkonsum aufzuhören, viele aber fragen, ob es sich bei dem Artikel um Satire handelt.

Leider nicht. Coulter meint es ernst.

(hav)
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