WM 2022 in Katar EU-Menschenrechtsausschuss übt scharfe Kritik an der Fifa

Frankfurt/Main · Barbara Lochbihler hat in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des EU-Menschenrechtsausschusses erneut scharfe Kritik am Fußball-Weltverband Fifa geübt.

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Foto: dpa/Alexander Hassenstein

In einem Brief an Fifa-Präsident Joseph S. Blatter, aus dem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitiert, wirft die deutsche Grünen-Politikerin dem Verband im Zusammenhang mit den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in Russland und Katar mangelndes Verantwortungsbewusstsein vor.

So sei in Bezug auf die schlechten Bedingungen für Gastarbeiter im WM-Land am Golf bisher "wenig geschehen". Die Regierung Katars "kündigte zwar Reformen an — auch im direkten Austausch, als ich den Golfstaat Anfang des Jahres besuchte. Umgesetzt wurde davon aber nichts", schreibt die ehemalige Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International: "Es ist zu befürchten, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird — weil sich nichts ändern soll."

Angesichts dieser weiter bestehenden Probleme stellt Lochbihler Blatter die Frage: "Wie lautet ihr Plan, sollte sich trotz öffentlicher Ankündigungen faktisch nichts an der Menschenrechtslage in Katar ändern? Verfügt die Fifa über eine Exit-Strategie?"

Auch den Umgang des Weltverbandes mit den Arbeitsbedingungen in Russland, die schon vor den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi für reichlich Kritik gesorgt hatten, bemängelt die 55-Jährige. "Vorausgesetzt, die WM findet überhaupt in Russland statt, wie will die Fifa sicherstellen, dass sich die Menschenrechtsverletzungen auf russischen Baustellen nicht wiederholen?", schreibt Lochbihler.

(sid)
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