WM-Baustellen in Katar Britische Menschenrechtler bleiben verschwunden

London · Die Menschrechts-Organisation Amnesty International hat von den Behörden in Katar sofortige Aufklärung über den Verbleib von zwei verschwundenen britischen Staatsbürgern gefordert.

 Der Brite Krishna Upadhaya ist immer noch verschwunden.

Der Brite Krishna Upadhaya ist immer noch verschwunden.

Foto: ap

Das "erzwungene Verschwinden" von Krishna Upadhaya (52) und Ghimire Gundev (32) sei "extrem beunruhigend", es liege der Verdacht nahe, dass die beiden in Zusammenhang mit ihrer Arbeit für eine Menschenrechtsorganisation festgenommen wurden.

Upadhaya und Gundev hatten für die Organisation Global Network for Rights and Development (GNRD) die Zustände auf den Baustellen für die Stadien der geplanten WM 2022 in Katar untersucht. In einer Textnachricht an Kollegen hatte sich Upadhyaya vor seinem Verschwinden am 31. August darüber beklagt, von der katarische Polizei "belästigt und verfolgt" zu werden.

"Die katarischen Behörden müssen dringend über das Schicksal und den Verbleib dieser beiden Männer informieren", sagte der stellvertretende Amnesty-Direktor Said Boumedouha. Die beiden Verschwundenen sind Briten nepalesischer Abstammung. Sie hielten sich seit 27. August in Katar auf. GNRD hat seinen Hauptsitz in Norwegen.

Seit 31. August, dem Tag der geplanten Heimreise, fehlt von den beiden GNRD-Mitarbeitern jede Spur. Amnesty International forderte die katarischen Behörden auf, den Grund für eine mögliche Verhaftung zu nennen und Upadhaya und Gundev in diesem Fall den Zugang zu einem Anwalt zu ermöglichen. Zugleich müssten beide vor Folter oder Ähnlichem geschützt werden.

Die WM-Endrunde in acht Jahren steht seit Monaten massiv in der Kritik. Auf den Baustellen am Persischen Golf waren Hunderte Gastarbeiter, vor allem aus Nepal und Indien, ums Leben gekommen.

(sid)
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