DFB-Elf ohne Chance Spanien zeigt die ganz hohe Fußballschule

Düsseldorf (RP). Zum ganz großen Wurf hat es für die Nationalmannschaft nicht gereicht. Spanien war einfach besser in diesem Halbfinale, und unsere Elf hat ihr Kombinationsspiel nicht durchsetzen können. Spanien hat bewiesen, dass vier Jahre im Fußball eine lange Zeit sind. Das U-21-Team ist zusammengeblieben und hat sich toll weiterentwickelt. Daran erkennt man langfristige Aufbauarbeit.

WM 2010: Deutschland - Spanien
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Unsere Mannschaft hatte nicht einmal die Chance, dem Passspiel der Spanier zu folgen. Das ist ganz hohe Schule des Fußballs gewesen. Durch die Kombinationen hat der Europameister unsere Elf auseinandergespielt. Die wiederum hatte ihre Nerven nicht im Griff, sie hatte nicht die Lockerheit der vorigen Begegnungen. Und ihr fehlte ein bisschen der Mut.

Nach dem Tor, das wie ein Weckruf hätte wirken können, hat man gesehen, was unter Umständen möglich gewesen wäre. In den letzten zehn, zwölf Minuten hat die Mannschaft von Joachim Löw den Gegner doch ein wenig in Verlegenheit bringen können, da gab es ein paar Chancen. Und da zeigte sich, dass Spanien in der Abwehr anfällig ist. In diese Zone sind wir aber viel zu selten gekommen. Die Spanier hatten eben einen guten Tag, wir leider nicht.

Und unsere Mannschaft hat einen spielentscheidenden Fehler begangen. Sie hat bei der Situation, die zum 1:0 führte, einen Teil des Strafraums einfach freigelassen. So was wird im internationalen Fußball bestraft. Carles Puyol hatte für seinen Kopfball zehn Meter Anlauf, weil er auch noch geschickt freigesperrt wurde. Und sein Kopfball kam natürlich so hart wie ein Schuss. Da hatte Manuel Neuer überhaupt keine Abwehrchance. Aus solchen Fehlern wird das Team aber lernen.

Ohnehin sollten wir beim Nachkarten nicht vergessen, dass die Nationalmannschaft uns eine tolle WM geboten hat. Es war nach all den Verletzungen doch gar nicht damit zu rechnen, dass sie überhaupt bis ins Halbfinale kommen würde. Vor der WM, während der Vorbereitung, wurde doch schon geunkt, dass sie über die Vorrunde nicht hinauskommen würde. Ich habe damals an dieser Stelle gesagt: Der Ausfall von wichtigen Spielern wie Michael Ballack ist für die anderen eine Chance, sich freizuschwimmen. Dieses Freischwimmer-Zeugnis haben in erster Linie Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller erworben. Sie ragen aus einer wirklich guten Mannschaft noch heraus.

(RP)
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