WM-Starter Dänemark im Porträt Achtelfinale das Minimalziel für "Danish Dynamite"

Kopenhagen · Nach 14 mageren Jahren bei Fußball-Großereignissen will Ex-Europameister Dänemark bei der WM in Russland positiv überraschen. Große Hoffnungen setzt man dabei auf Spielgestalter Christian Eriksen von Tottenham Hotspur.

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Beim größten Triumph der dänischen Fußball-Geschichte 1992 war Christian Eriksen gerade einmal vier Monate alt. Erinnerungen hat er also nicht an den 2:0-Finalsieg in Göteborg gegen den damaligen Weltmeister Deutschland. Aber der Spielgestalter von Tottenham Hotspur ist der große Hoffnungsträger der Skandinavier, die mit dem 26-Jährigen wieder an erfolgreichere Tage anknüpfen wollen.

"Christian gehört zu den zehn besten Spielern der Welt. Und genau das wird er bei der WM auch zeigen", sagt Nationaltrainer Age Hareide über den Mittelfeldspieler, der mit drei Toren den Grundstein zum entscheidenden 5:1-Triumph in der Play-off-Runde in Dublin gegen Irland legte. Seinerzeit feierten die Medien Eriksen als "König Christian".

Dabei gilt der Profi als bodenständig und uneitel. "Ich bin kein Weltstar, ich bin immer noch Christian aus Middelfart", sagte der Ausnahmekönner nach den nicht enden wollenden Lobeshymnen auf sein Talent. Für seine Beständigkeit spricht auch, dass er bereits seit acht Jahren bei Tottenham unter Vertrag steht, sein aktueller Kontrakt läuft noch bis 2020.

Nach 14 mageren Jahren bei Fußball-Großereignissen stehen die Chancen der Dänen nicht schlecht, zumindest das Achtelfinale zu erreichen. Denn in der Vorrundengruppe C gegen Peru und Australien in Samara ist man alles anders als ein Außenseiter. Nur bei der Partie in Moskau gegen Frankreich gebührt Les Bleus die Favoritenrolle.

Und der dänische Nationalcoach mit norwegischem Pass kann neben Eriksen auf weitere erfahrene Profis setzen. So dürften Routiniers wie William Kvist und Kapitän Simon Kjaer ebenso zum WM-Kader gehören wie die Bundesligaprofis Yussuf Poulsen (RB Leipzig), Jannik Vestergaard (Borussia Mönchengladbach) und Thomas Delaney (Werder Bremen).

Dennoch: Der Sensationstriumph von vor 26 Jahren ist im Land zwischen Nord- und Ostsee immer noch unglaublich präsent, jede neue Spielergeneration wird daran gemessen. Dies gilt auch für Trainer Hareide, der 2016 die Nachfolge von Morten Olsen antrat.

"Das ist ein Ansporn für mich, keine Belastung", beteuert der 64-Jährige tapfer. Aber der Hunger nach Erfolgen ist bei den Fans groß. Denn zuletzt war mit den Dänen bei Weltmeisterschaften wenig Staat zu machen. 2006 und 2014 erreichte man nicht einmal die Endrunde 2010 in Südafrika war nach der Vorrunde Schluss.

(sid)
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