Über die Qualität des Gesagten lässt sich herrlich streiten. Jeder hat seinen Favoriten und seinen Kandidaten, bei dem er am liebsten den Ton abstellen würde. Wir hatten dazu aufgerufen, uns mitzuteilen, was sie von den WM-Kommentatoren von ARD und ZDF halten.

Bartels bekommt schlechte Note

Tom Bartels von der ARD bekommt von den meisten Lesern kein gutes Zeugnis ausgestellt. "Konzentriert sich zu wenig auf das Spiel. Aktionen werden nicht immer sofort kommentiert. Ihm sind Hintergrundgeschichten wichtiger", kritisiert Reinhard Taron. Dass Bartels ein Kenner ist und über das nötige Expertentum verfügt, zweifelt auch Leserin Dorothea Röher nicht an.

Doch neben ihr bemängeln viele vor allem, dass er sich viel zu häufig zu Wort meldet, anstatt das Spiel für einen Moment mit dem Zuschauer alleine zu lassen. Bartels neige dazu, auch viel Belangloses zum Spiel beizusteuern. "Am Schluss eines Fußballspiels bin froh, dass er während des Spieles nicht auch noch erklärt hat, das beim Biathlon bei Betätigen des Abzuges am Gewehr der Schuss losgehen kann", schrieb uns Josef Breuer aus Schwalmtal.

Viele Leser wünschen sich bei der Übertragung die Möglichkeit, den Ton mit Kommentator abzuschalten und stattdessen nur die Stadion-Atmosphäre zu genießen. Leo Krüll aus Grevenbroich schlägt den Sendern vor, sich die Kommentator-Kompetenz aus dem Radio zu holen. "Die Kollegen vom Hörfunk schwafeln nicht, sind kompetent und erklären jeden Sachverhalt anschaulich. Dem Zuschauer sollte diese Wahlmöglichkeit generell bei jeder Live-Übertragung eingeräumt werden - das wäre ein optimaler Service."

Gottlob und Schmidt kommen gut weg

Doch nicht alle TV-Kommentatoren stoßen bei dem breiten Fußball-Publikum auf so viel Abneigung wie Bartels. Vor allem Gerd Gottlob (ARD) und Oliver Schmidt (ZDF) bekommen größtenteils gute Noten. "Gerd Gottlob hat im Eröffnungsspiel einen tollen Job gemacht", schreibt etwa Stefan Bechtloff, "Danke für Kommentatoren wie Jens-Jörg Rieck, Gerd Gottlob und Oliver Schmidt", so auch die Meinung von Gerhard Loos aus Solingen.

Oliver Schmidt habe aber durchaus noch Luft nach Oben, wie Ilona Blackert aus Erkrath findet. "Und vom Besten seiner Zunft kann ich erwarten, dass er sich anlässlich einer Weltmeisterschaft vor Beginn der Spiele schlau gemacht hat, wie man die Namen der einzelnen Spieler ausspricht."

Zwei Stühle, drei Meinungen - Philipp Korfmacher bricht eine Lanze für die von vielen gescholtenen Rethy und Wark. "Gerade Herr Rethy besticht aus meiner Sicht mit seiner Fachkompetenz", sagt der Düsseldorfer. "Nur der Wolf-Dieter Poschmann, den sollte man am liebsten auf den Mond schießen." Und Dennis Mickler aus Mönchengladbach schreibt dagegen ebenso entschlossen: "Fehler können jedem passieren. Wenn ich aber sehe, was der Rethy für einen Unsinn verzapft, dann muss man schon den Kopf schütteln."