Politischer WM-Boykott Grindel will Merkel keine Ratschläge geben
Berlin · DFB-Präsident Reinhard Grindel will sich nicht in die Frage eines Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel und deutschen Regierungsvertretern bei der Fußball-WM 2018 in Russland einmischen.
"Ich denke, dass die Kanzlerin aufgrund ihrer politischen Erfahrung ihre Entscheidung in eigener Souveränität treffen wird und einen Ratschlag des DFB-Präsidenten nicht braucht", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch bei einer WM-Präsentation in der russischen Botschaft in Berlin. "Wenn sie einen braucht, wird sie mich fragen, das hat sie bisher nicht getan."
Regierungsvertreter aus Großbritannien und Island hatten nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal angekündigt, die Weltmeisterschaft (14. Juni bis 15. Juli) boykottieren zu wollen.
Gut zwei Monate vor dem Eröffnungsspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien setze er auf eine verbindende Kraft der Weltmeisterschaft. "Fairplay und Respekt, No Racism und Einhalt der Menschenrechte - das ist das, wofür der Fußball steht", sagte Grindel. "Wir sind davon überzeugt, dass Vielfalt eine Gesellschaft bereichert. Das gilt für unser Land, aber sicher auch für ein multiethnisches Land wie Russland."