WM-Qualifikation Argentinien unter Druck, Oranje muss erneut bangen

Berlin · Russland ist als Gastgeber gesetzt. Und wer ist sonst noch bei der WM 2018 dabei? Bis November werden die restlichen Tickets vergeben. Für die DFB-Elf sieht es gut aus. Für Belgien und die Schweiz auch. Zwei große Fußball-Nationen müssen dagegen zittern.

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Foto: ap, AP

31 aus 108 - so lautet die Formel vor den ersten WM-Qualifikationsspielen 2017. Noch 108 Verbände aus sechs Konföderationen kämpfen um die begehrten Startplätze für die Weltmeisterschaft in Russland im kommenden Jahr. Nur der Gastgeber ist bislang sicher dabei. Die anderen Bewerber spielen in Gruppenpartien und Playoffs um die restlichen 31 WM-Tickets.

Für Deutschland läuft bislang alles nach Plan: Mit zwölf Punkten, 16 Toren und ohne Gegentreffer liegt die DFB-Elf souverän an der Spitze ihrer Gruppe. Der deutsche Finalgegner bei der Weltmeisterschaft 2014 hat dagegen große Probleme: Argentinien hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher und steht vor seinem Duell mit Chile unter Druck.

Europa: Die Europäische Fußball-Union (Uefa) stellt die meisten WM-Teilnehmer. 54 Verbände in neun Gruppen kämpfen um 13 freie Startplätze. Nach vier Spielen sieht es für Deutschland, Belgien und die Schweiz besonders gut aus. Die drei Mannschaften haben bisher als einzige Teams all ihre Partien gewonnen. Große Spannung deutet sich in Gruppe G an: Spanien liegt punktgleich mit Italien an der Tabellenspitze. Die Niederlande muss dagegen nach der verpassten EM 2016 auch um die WM bangen. Vor dem Auswärtsspiel in Bulgarien am Samstag ist Oranje hinter Frankreich in Gruppe A Zweiter und hat mit sieben Zählern genauso viele wie die drittplatzierten Schweden.

Südamerika: Brasilien kann schonmal für die WM planen. Die Seleção führt die Südamerika-Qualifikation an und hat einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz. Vier Startplätze hat Südamerika in Russland. Zusätzlich qualifiziert sich der Fünfte des Kontinents für die Playoffs gegen die beste Mannschaft aus Ozeanien. Überraschend liegt Argentinien hinter den Brasilianern, Uruguay, Ecuador und Chile nur auf Rang fünf. Im Heimspiel gegen den Copa-América-Sieger der vergangenen beiden Jahre, Chile, am Donnerstag (Ortszeit) steht die Albiceleste unter Zugzwang: Gewinnt Argentinien nicht und siegt Kolumbien gegen Bolivien, rutscht Messis Team sogar vom Playoffplatz.

Nord-, Zentralamerika und Karibik: Zwei Niederlagen in der entscheidenden Quali-Runde zum Auftakt waren zu viel: Jürgen Klinsmann musste im vergangenen November als Trainer der USA gehen und wurde durch Bruce Arena ersetzt. Arena soll die Amerikaner vom sechsten und letzten Platz mindestens auf Rang drei führen. Gelingt ihm das, wäre sein Team 2018 dabei. Erreichen die USA Rang vier, müssten sie in den Playoffs gegen den Fünftbesten aus Asien ran. Auf dem vierten Platz liegt derzeit Honduras - der nächste Gegner der USA am Freitag (Ortszeit).

Asien: Japan, Südkorea, Iran, Saudi-Arabien - wäre die WM-Quali jetzt schon vorbei, würden diese vier Nationalmannschaften aus Asien nach Russland reisen. Noch sind jedoch erst die Hälfte aller Spiele der letzten Runde absolviert. Schlechte Chancen hat aktuell der Gastgeber der Weltmeisterschaft 2022: Katar liegt in seiner Gruppe auf dem vorletzten Platz und wird wohl erst in fünf Jahren seine WM-Premiere feiern.

Afrika: In fünf Vierergruppen kämpfen 20 Mannschaften um fünf freie Plätze. In Gruppe A liefern sich die Demokratische Republik Kongo und Tunesien ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Richtig eng ist es auch zwischen Burkina Faso, Südafrika und Senegal. Das Nationalteam Gabuns mit Dortmunds Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang hat in zwei Spielen zweimal unentschieden gespielt und liegt hinter der Elfenbeinküste auf Rang zwei seiner Gruppe. Nur der erste kriegt ein WM-Ticket.

Ozeanien: Der mit elf Verbänden zweitkleinste Kontinentalverband der Fifa nach Südamerika hat gar keinen festen Startplatz in Russland. Neuseeland hat derzeit die besten Chancen, die Playoffs gegen das fünftbeste südamerikanische Team zu erreichen. Konkurrenten der Neuseeländer sind unter anderem Exoten wie die Salomon-Inseln oder Neukaledonien.

(dpa)
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