Ex-Nationalspieler Wolfram Wuttke ist tot

Lünen · Der frühere Fußball-Nationalspieler Wolfram Wuttke ist im Alter von 53 Jahren gestorben. Dies bestätigte sein Sohn Benjamin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

 Wolfram Wuttke im Dress der Nationalmannschaft.

Wolfram Wuttke im Dress der Nationalmannschaft.

Foto: Achim Scheidemann

Wuttke lag zuletzt wegen multiplem Organversagen in einer Klinik im westfälischen Lünen im Koma und starb dort am frühen Sonntagmorgen. Darüber hatte zunächst die "Bild" berichtet.

Der frühere Stürmer spielte einst für den FC Schalke 04, Gladbach, den Hamburger SV, den 1. FC Kaiserslautern und den 1. FC Saarbrücken. Er bestritt zwischen 1979 und 1993 299 Bundesliga-Partien (66 Tore). Zudem absolvierte er vier Länderspiele. Mit der deutschen Olympia-Auswahl gewann er 1988 in Seoul die Bronzemedaille. Später trug er noch das Trikot des spanischen Zweitligisten Espanyol Barcelona und des 1. FC Saarbrücken.

Bekannt wurde Wuttke vor allem durch seine raffinierten Schüsse und Pässe mit dem Außenrist — und Streitigkeiten mit seinen Trainern: Er war zumindest an Heynckes' Spitznamen "Osram", weil der Trainer so schnell einen roten Kopf bekam, beteiligt, erfand den Namen aber nicht. 2012 klärte er im Gespräch mit dem Magazin "11Freunde" auf: "Nein, den Spitznamen hatte er längst weg. Allerdings war das eine interne Sache. Ich war nur wieder der Dumme, dem das neben einem Journalisten rausgerutscht ist. Ich sah seinen hochroten Kopf aus der Ferne und sagte mehr zu mir selbst: 'Der glüht ja wieder wie 'ne Osram-Birne.' Am nächsten Tag stand es in der Zeitung."

1993 musste er seine Karriere nach einem Schulterbruch beenden. Danach versuchte er weiter, im Fußballgeschäft zu bleiben und trainierte die Amateurklubs TuS Haltern und TSV Crailsheim. Im Jahr 2000 war Wuttke an der für Männer seltenen Krankheit Brustkrebs erkrankt, überstand dies jedoch.

"Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Wolfram Wuttke, der in der Nacht in einem Krankenhaus in Lünen verstarb. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden", schrieb der FCK auf seiner Facebook-Seite. Bei den "Roten Teufeln" hatte er sich mit Trainer Gerd Roggensack zerstritten und war in der Spielzeit 1989/90 suspendiert worden. Wuttke galt lange als eines der größten Talente im deutschen Fußball.

(dpa)
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