Chaos bei 1860 München Moniz verbannt fünf Spieler ins Regionalliga-Team

München · Der selbst ernannte Aufstiegsfavorit 1860 München hat in der 2. Liga bisher restlos enttäuscht. Schon spricht Trainer Ricardo Moniz von weiteren Transfers, fünf Spieler wurden vorläufig ins Regionalliga-Team versetzt.

1860 München - RB Leipzig
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Erst der klassische Fehlstart, dann die Strafversetzung von fünf Profis in die zweite Mannschaft: Bei Zweitligist 1860 München regiert schon nach zwei Spieltagen wieder einmal das Chaos. Einen Tag nach der 0:3-Heimpleite gegen Aufsteiger RB Leipzig haben die "Löwen" Kapitän Julian Weigl, Torhüter Gabor Kiraly, Vitus Eicher, Daniel Adlung und Yannick Stark vorläufig ins Regionalliga-Team verbannt.

"Diese disziplinarische Maßnahme war notwendig", sagte Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner: "Die Gründe haben wir intern mit den Jungs besprochen und ihnen mitgeteilt, dass sie vorläufig mit der U21 trainieren. Zudem erwartet alle genannten Spieler genauso wie Gary Kagelmacher eine Geldstrafe."

Die genauen Hintergründe für die drastische Maßnahme wurden zunächst nicht bekannt, doch schon die sportliche Situation gibt genügend Anlass für Zündstoff. "Letzte Woche waren wir tot. Jetzt ist es noch schlimmer. Da schämst du dich kaputt", sagte Trainer Ricardo Moniz nach dem ernüchternden Auftritt gegen Lepizig in Blickpunkt Sport des Bayerischen Fernsehens mit finsterer Miene.

Anstatt den seit Jahren krisengeplagten Klub in ruhigeres Fahrwasser zu führen, ist Moniz schon nach zwei Punktspielen mit sechs Gegentoren restlos bedient. Zumal die Erwartungen bei den Sechzigern vor der Saison wieder einmal riesig waren. Von Aufstieg und Meisterschaft hatte der Niederländer offen gesprochen - und jetzt?

Bereits nach den Pleiten gegen den Aufsteiger und zum Saisonstart in Kaiserslautern (2:3) fordert der Löwen-Coach weitere Transfers. "Jetzt müssen wir darüber nachdenken, ob wir nicht noch weitere Verstärkungen brauchen", sagte Moniz. Man müsse "kritisch bewerten, ob wir personell gut ausgestattet sind". Bedarf sieht er vor allem im Angriff.

Dabei hatten die Münchner schon eine Radikalkur in ihrem Kader vorgenommen. Sieben neue Spieler waren verpflichtet worden, um die hohen Ziele realisieren zu können. Bislang verpufften die Maßnahmen ohne Wirkung. Gegen Leipzig präsentierte sich der Traditionsklub, der finanziell nach wie vor am Tropf von Investor Hasan Ismaik hängt, eher wie ein Absteiger als ein potenzieller Aufstiegskandidat.

Die Gründe einer laut Moniz "peinlichen" und "katastrophalen" Darbietung waren schnell gefunden. "Wir haben zu viele Fehler gemacht und hatten Angst vorm Ballbesitz", kritisierte der Trainer.

Soll sich die angespannte Lage nicht noch weiter verschärfen, müssen die Löwen am Sonntag im DFB-Pokal bei Drittligist Holstein Kiel unbedingt gewinnen. Auch beim nächsten Zweitligaspiel in Heidenheim am 22. August ist Wiedergutmachung Pflicht.

Allerdings seien die beiden Start-Niederlagen "schwer zu reparieren", sagte Moniz, fügte jedoch auch an: "Wir müssen den Kopf jetzt hoch nehmen und nach vorne schauen." Fällt sicher schwer im Moment...

(sid)
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