Alle 2. Bundesliga-Artikel vom 10. Januar 2004
Meier vermutet bei van Houdt „schlafendes“ Potenzial

0:0 im Test gegen SC FreiburgMeier vermutet bei van Houdt „schlafendes“ Potenzial

Duisburg (RP). Also Peter van Houdt. Ein Stürmer. Und ein Sinneswandel. Noch vor kurzem hatte Norbert Meier mit Überzeugung bekräftigt, für die Offensive sei das Kapitel der personellen Nachbesserung gar nicht erst aufgeschlagen: „Überhaupt kein Thema“. Mit Markus Kurth, Miro Spizak, Aziz Ahanfouf, notfalls Ilia Gruev, vielleicht sogar noch mit Josef Ivanovic sei man vorne „stark besetzt“. Schnee von gestern. Der Hintergrund: Offenbar rechnet man in der sportlichen Leitung nicht mehr mit Josef Ivanovic, dem die Fans im Internet schon einen neuen Vornamen verpasst haben: Horst. Der Leidensgenosse Steffen, mittlerweile als Trainer aktiv, hatte fünf Operationen an den Achillessehnen überstehen müssen. Vielleicht droht aber Aziz Ahanfouf auch noch der Ruf zum Afrika-Cup. Da muss sich nur ein marokkanischer Mannschaftskollege verletzen. Das kann schnell passieren. Also Peter van Houdt. Der Mann ist aussortiert in Gladbach, Holger Fach will ihn nicht. Aber Norbert Meier ist immer noch einigermaßen nah dran am Bökelberg, vermutet schlafendes Potenzial beim Belgier, will ihn auf Herz und Nieren testen auf der schmucken Sportanlage des Hotels „Alfamar“. Ob’s was wird? Vernünftiger wäre wohl gewesen, wenn die Verantwortlichen Slobodan Komljenovic zur Rückkehr nach Duisburg überredet hätten. Der Mann war zu Zeiten des Trainers Friedhelm Funkel als Abräumer und guter Spieleröffner jeden Pfennig wert, den er damals verdiente. Norbert Meier zögerte, Rudi Bommer nicht. Die beiden, Bommer und „Slobo“, kennen sich aus gemeinsamen Frankfurter Zeiten. Der Trainer von Wacker Burghausen schlug schnell zu und sicherte sich die Dienste des 31-Jährigen. Jetzt hoffen die Zebra-Bosse darauf, dass der schwedische Abwehrstratege Johan Andersson noch nachkommt zur Algarve. Außerdem bemüht sich der zu Hause gebliebene Chefscout Dieter Mertens für einen „starken Mann hinten links“. Denn das ist sicher und allen Beteiligten gegenwärtig: Die Viererkette muss stabiler werdenGestern im ersten Test gegen den Sportclub Freiburg spielte der MSV 0:0-Unentschieden, wobei die Zebras gegenüber dem Bundesligisten die deutlich bessere Mannschaft waren. Norbert Meier wie auch sein Pendant Volker Finke wechselten rege durch, bei den Meiderichern kamen 16 Spieler zum Einsatz. Die Zebras hatten in der zweiten Halbzeit fünf Großchancen, brachten den Ball aber nicht im Freiburger Kasten unter. Übrigens: Johan Andersson ist noch immer nicht an der Algarve eingetroffen. Wann die erhoffte Verstärkung der Abwehr endlich eintrudelt, war gestern noch nicht bekannt.