Alle 2. Bundesliga-Artikel vom 17. Januar 2004
Absage für van Houdt

Zum Schluss ein „Überlebenstraining“Absage für van Houdt

Duisburg (rpo). Peter van Houdt hat im MSV-Trainingslager nicht überzeugen können und wird keinen Vertrag bei den Zebras erhalten. Obwohl der Verein damit bisher keine einzige Verstärkung melden konnte, hat Trainer Norbert Meier eine optimistische Bilanz des Trainingslagers gezogen.Norbert Meier wirkte entspannt. Obwohl die Schützlinge des MSV-Trainers gegen den VfL Wolfsburg die erste Testspiel-Niederlage der laufenden Rückrunden-Vorbereitung mit 0:2 hinnehmen mussten und dabei einen eher mäßigen Eindruck hinterlassen hatten, freute sich Meier über die gewonnenen Erkenntnisse. Nach einem harten Trainingslager sei das Resultat sekundär gewesen. "Stellenweise waren die letzten Tage ein Überlebenstraining", meinte Meier, der die Spieler zwischenzeitlich zu einer heftigeren Gebirgstour mit Steigerungsläufen bestellte. "Es ist wichtig zu sehen, wer dann im Spiel noch einmal den inneren Schweinehund überwinden kann. Wenn die Konzentration fehlt, passieren Fehler", sagt Meier. Denn er braucht für die Rückrunde Leute, auf die er sich konstant verlassen kann. Dietmar Hirsch sei so einer. Der Kapitän des MSV ließ gegen Wolfsburg zwar Marko Topic unbedrängt zum 0:1 einschießen, übernahm insgesamt aber die Initiative und spornte seine Kollegen an. Auch Markus Kurth befindet sich auf einem guten Weg. Der Stürmer, der drei Monate mit einer Schulterverletzung ausfiel, dürfte seinen Platz in der Startformation sicher haben, wenn der MSV am 31. Januar beim VfB Lübeck in die Rückrunde startet. Kurth überzeugtAuf Peter van Houdt trifft das kaum zu. In Portugal hatte der in Diensten von Borussia Mönchengladbach stehende Stürmer die Möglichkeit, sich für einen Vertrag beim MSV zu empfehlen, nutzte die Chance aber nicht. Gegen Wolfsburg habe sich van Houdt "zwar bemüht" (Meier), für ein Engagement zeigte van Houdt aber zu wenig. Dementsprechend erhielt er von Meier eine Absage. "Weil Kurth wieder zur Verfügung steht, haben wir auf dieser Position auch keine Not", sagt der Coach, der hofft, dass Abdelaziz Ahanfouf nächste Woche nicht für Marokko zum Afrika-Cup fährt. In Portugal konnte der Stürmer wegen einer leichten Adduktorenverletzung nur Fahrrad fahren und laufen. "Aziz muss richtig fit werden, bevor er nach Marokko reist", meint Meier, der Ahanfouf diesbezüglich noch mal ins Gewissen reden will. Dass Ahanfouf die spieltaktischen Übungseinheiten in Portugal verpasste, sei laut Meier "nicht dramatisch. Konditionell ist er ja fit". Überhaupt zog der Coach ein positives Fazit des Trainingslagers. In Sachen Spieleröffnung und Raumaufteilung wurde intensiv gearbeitet. "Das Team kann sich anders präsentieren als in der Hinrunde. Die im Training erarbeiteten Grundlagen werden auch auf dem Platz zu sehen sein", kündigt Meier an. Überdies steht neben Kurth mit Andreas Voss ein weiterer Langzeit-Verletzter wieder zur Verfügung. Obwohl van Houdt eine Absage erhielt, wird wohl noch ein Neuzugang kommen. Am Sonntag will Johann Andersson endlich in Duisburg erscheinen. Der schwedische Innenverteidiger, den zuvor eine Viruserkrankung behinderte, soll eine Woche bleiben und die beiden Testspiele gegen Verl (Mittwoch) und Schwarz-Weiß Essen (Samstag) bestreiten. "Dann werden wir sehen, was der Mann kann", sagt Meier, dessen bisherige Informationen über Andersson ausschließlich positiver Natur sind. Bezüglich weiterer Neuzugänge will Meier die Augen offen halten, Kontakte ins osteuropäische Ausland wurden zuletzt intensiviert. "Es müsste aber einer sein, der sofort spielen könnte. Davon gibt es nicht viele", sagt Meier. Der Wolfsburger Spielmacher Dorinel Munteanu, der im Match gegen den MSV zum Einsatz kam, erfüllte diese Voraussetzung am Donnerstag auch nicht. "Wir vertrauen der aktuellen Mannschaft. Die Jungs haben viel Potenzial", meint Meier - und wirkt entspannt. Von ROLAND LEROI