Fotos Fortunas Stationen einer denkwürdigen Saison
Es war eine bemerkenswerte reguläre Saison für den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Das Wichtigste folgt noch, die Relegation am 10. und 15. Mai gegen den Erstliga-Drittletzten Hertha BSC. Schon jetzt aber lässt sich anhand einiger denkwürdiger Stationen eine Bilanz ziehen.
Das schönste Tor...war gleich das erste. Sascha Rösler erzielte es zum 1:0 gegen den VfL Bochum zum Saisonauftakt am 18. Juli, Endstand 2:0. Der Fallrückzieher des 34-Jährigen wurde zum "Tor des Monats" gewählt.
Die SchlüsselspielerMaximilian Beister und Sascha Rösler prägten das Düsseldorfer Spiel auf ganz besondere Weise. In der überragenden Hinrunde wirbelten der Youngster und der Routinier die Liga nach Belieben durcheinander. Als dann beide im neuen Jahr nahezu gleichzeitig ihre Form verloren, kam ein Bruch in die Vorstellungen der Mannschaft, die in der Folge ihren sicher scheinenden Vorsprung verspielte.
Die "Methode Frankfurt"Als die Zweite Liga nach der Winterpause den Spielbetrieb wieder aufnahm, überraschte Konkurrent Eintracht Frankfurt die Szene mit einer geschickt eingefädelten Kampagne. Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen und Trainer Armin Veh inszenierten medienwirksam die angebliche "Methode Düsseldorf" - mit gezielten Schauspieleinlagen und Provokationen würden speziell Rösler und Beister die Schiedsrichter beeinflussen. Der Coup der Hessen, de facto also die Methode Frankfurt, ging auf: Die Fortunen waren empört und ließen sich vom Wesentlichen ablenken.
Das sportliche HighlightBeim 3:1-Sieg auf St. Pauli am 17. Oktober bot Fortuna in der zweiten Hälfte wahrscheinlich ihre beste Saisonleistung. Alles passte zusammen, gekrönt durch die herrlichen Treffer von Andreas Lambertz (2) und Beister.
Der TiefpunktBlutleer, uninspiriert und emotionslos war der Auftritt beim 1:2 in Rostock am 5. April. Die Punkte, die beim Tabellenletzten von der Ostsee verloren gingen, fehlten Norbert Meiers Team im Kampf um den direkten Aufstieg ganz bitter.
Das emotionalste SpielTrotz der aufgeheizten Atmosphäre im Duell mit Eintracht Frankfurt war es die Partie bei deren Lokalrivalen FSV am 30. Oktober. In der Nacht vor dem Spiel erhielten die Düsseldorfer in ihrem Teamhotel die Nachricht vom tödlichen Verkehrsunfall der Schwester des Fortuna-Stürmers Adriano Grimaldi. Zudem wurde Angreifer Thomas Bröker bewusstlos unter der Dusche gefunden, mehrere Spieler litten unter einem Darmvirus. Dennoch drehte Meiers Elf ein 1:2 in einen 5:2-Sieg um. Nach dem Abpfiff legten die Düsseldorfer Fans zum Gedenken an die Verstorbene ihre Schals auf den Rasen, die FSV-Stadionregie spielte dazu: "Youll never walk alone."
Das Sahnehäubchen...war das Pokal-Achtelfinalspiel gegen Meister Borussia Dortmund. Kurz vor Weihnachten unterlag Fortuna erst im Elfmeterschießen und zeigte eine bravouröse Leistung. Dennoch bildete der Pokalhit gemeinsam mit dem Punktspiel gegen Paderborn vier Tage zuvor (das 2:3 war die erste Heimniederlage nach fast 15 Monaten) so etwas wie den Knackpunkt einer bis dahin überragenden Saison.