Nach 4:0-Auftaktsieg Hannover träumt vom direkten Wiederaufstieg

Kaiserslautern · Absteiger Hannover 96 hat gleich im ersten Spiel ein echtes Ausrufezeichen gesetzt und in Kaiserslautern 4:0 gewonnen.

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Kaiserslautern - Hannover

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In den letzten Minuten sangen die 2500 Fans von Hannover 96 schon wieder vom Europapokal und natürlich auch "Nie mehr 2. Liga". Der Schock des Bundesliga-Abstiegs ist verdaut, der höchste Auftaktsieg eines Zweitliga-Teams seit neun Jahren soll der Anfang vom Ende der Zweitklassigkeit gewesen sein. Und das unerwartet deutliche 4:0 (1:0) beim 1. FC Kaiserslautern im Eröffnungsspiel deutete tatsächlich darauf hin, dass die erste Saison im Unterhaus seit 14 Jahren nur ein Intermezzo für die Niedersachsen bleiben könnte.

Klub-Boss Martin Kind ("Wir wollen, aber wir müssen auch aufsteigen") traute dem Braten noch nicht so ganz. "Wir dürfen uns freuen, aber wir sind gut beraten, auf dem Boden zu bleiben", mahnte der Präsident nach dem Sieg durch die Tore von Neuzugang Sebastian Maier (16.), Abwehrspieler Waldemar Anton (48.) und Angreifer Artur Sobiech (63., 84.).

Doch die Umgewöhnung auf die 2. Liga dauerte gerade einmal eine Viertelstunde, dann schoss sich 96 auch den Druck des Topfavoriten von der Seele. Und setzte gleich ein Zeichen. Einen Auftaktsieg mit vier Toren Differenz hatte zuletzt 1860 München am 1. Spieltag 2007 beim FC Augsburg geschafft (6:2), damals übrigens mit dem heutigen 96-Keeper Philipp Tschauner zwischen den Pfosten.

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Hannover-Trainer: "Noch Luft nach oben"

"Die Favoritenrolle ist für uns kein Druck, wir nehmen sie als Motivation. Man hat gesehen, dass wir Bock auf die Aufgabe haben", sagte der vom FC St. Pauli gekommene Maier, der das erste Tor der 43. Zweitliga-Saison erzielte. Und er fügte fast drohend in Richtung der Konkurrenz an: "4:0 auf dem Betze, das ist eine Ansage. Das Schönste aber ist, dass noch Luft nach oben ist."

So sah es auch Trainer Daniel Stendel, der zum letzten Aufstieg 2002 als Stürmer 16 Tore beisteuerte. "Ich denke, dass wir es noch besser können", meinte der 42-Jährige: "Aber ich glaube, wir haben verstanden, worum es geht."

Bundesliga interessiert an Salif Sané

Spannend ist noch die Zukunft des von mehreren Bundesligisten umworbenen Abwehrchefs Salif Sané. Nachdem der 1. FC Köln nach wochenlangen Verhandlungen Abstand genommen hat, ist der VfL Wolfsburg mit seinem Angebot von angeblich acht Millionen Euro den von Kind geforderten zehn schon sehr nahe gekommen. Manager Martin Bader winkte jedoch auch in Richtung der Wölfe ab - und zwar mit einem Verweis auf Weltmeister Julian Draxler. "Es ist schön, wenn Spieler Verträge einhalten", sagte er zu Sky: "Der VfL Wolfsburg hat ja gerade ähnliche Erfahrungen gemacht." Draxler hatte versucht, sich durch ein kritisches Interview beim VfL unmöglich zu machen und somit praktisch einen Wechsel zu erzwingen.

Frust herrschte am Freitag dagegen bei Ex-96-Coach Tayfun Korkut nach seiner Premiere als FCK-Trainer. "Wir haben viel Lehrgeld bezahlt", sagte der 42-Jährige nach der dritthöchsten Liga-Niederlage der Vereinsgeschichte. Die beiden höchsten gegen den VfB Stuttgart (0:5 in der Saison 1970/71) und Werder Bremen (1:5 2005/06) hatten die Pfälzer in der 1. Liga kassiert. Wann der viermalige deutsche Meister dorthin zurückkehrt, ist fraglich.

(sid)
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