Zweitliga-Profi droht juristischer Ärger Kaiserslautern: Anzeige gegen Mohamadou Idrissou

Kaiserslautern · Profi Mohamadou Idrissou vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern droht juristischer Ärger. Gegen den 33-Jährigen wurde am 25. Juli im Polizei-Revier 1 in Frankfurt/Main Anzeige wegen Bedrohung und Beleidigung erstattet, die Ermittlungen laufen.

 Mohamadou Idrissou vom 1. FC Kaiserslautern droht juristischer Ärger.

Mohamadou Idrissou vom 1. FC Kaiserslautern droht juristischer Ärger.

Foto: dpa, Uwe Anspach

Idrissou droht abseits des Platzes juristischer Ärger: Nach angeblichen Morddrohungen an eine vermeintliche Ex-Freundin wird gegen den 33-Jährigen vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern seit dem 25. Juni polizeilich ermittelt. Ein Sprecher des Polizei-Reviers 1 in Frankfurt/Main bestätigte dem SID einen entsprechenden Bericht der "Bild".

Demnach soll der extrovertierte Stürmer, der in der Bundesliga auch für Hannover 96, den SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt spielte, eine Frau per Handy mehrfach derbe beschimpft und bedroht haben. Am 10. August wurde Idrissou zudem vom Amtsgericht Frankfurt ein Beschluss zugestellt, der es dem Kameruner untersagt, sich der Wohnung der Anzeigenstellerin und ihr persönlich bis auf eine Entfernung von 75 Metern zu nähern. Auch weitere Kontaktaufnahmen sind gerichtlich untersagt.

Idrissou schweigt

Idrissou selbst, der am Dienstag wegen Sprunggelenkproblemen nicht am Mannschaftstraining der Roten Teufel teilnahm, schweigt zu den Vorwürfen, lässt nur noch seinen Anwalt sprechen - der die Sachlage allerdings völlig anders schildert.

Die Anzeigenstellerin sei lediglich eine langjährige Bekannte Idrissous, die ihn auf der Suche nach einer Wohnung in Frankfurt um Hilfe gebeten habe. In diesem zeitlichen Rahmen seien zudem aus der Wohnung des Nationalspielers Wertgegenstände mit einem Wert "im hohen fünfstelligen Bereich" verschwunden. Der Anwalt erstattete daraufhin am 19. August Anzeige wegen Unterschlagung gegen die Frau.
Es steht Aussage gegen Aussage.

In der Bild-Zeitung sagt die betroffene Düsseldorferin: "Er soll endlich aufhören, mich zu terrorisieren." Idrissous Verein gab am Dienstagvormittag zunächst "keine Stellungnahme" ab, teilte FCK-Pressesprecher Christian Gruber auf Anfrage mit. "Privatsache des Spielers", zitierte die Bild-Zeitung FCK-Boss Stefan Kuntz.
Idrissous Mannschaftskameraden äußerten sich zu den Vorwürfen nicht.

Der Kameruner, der am Wochenende beim VfR Aalen (0:4) wegen eines Ellbogenchecks per Roter Karte vom Platz geflogen war, hatte in der Vergangenheit des Öfteren für Skandale und Skandälchen gesorgt. Mal schwerwiegend, wie 2004, als er angeblich seine damalige Lebensgefährtin verprügelt hat, mal "nur" zum Kopfschütteln, wie im Juli 2011, als Idrissou bei einem Umzug sein Penthouse in Düsseldorf verwüstet haben soll.

Auch Auseinandersetzungen vor Gericht sind dem 1,90-Meter-Hüne, der in manchen Fanlagern als Söldner verschrien ist, bestens bekannt. Als 2006 das Gutachten des Duisburger Mannschaftsarztes seinen schon sicher geglaubten Wechsel zum MSV zunächst verhinderte, zog er kurzerhand vor das Duisburger Arbeitsgericht. Erst durch einen Vergleich und einen weiteren, neutralen Befund akzeptierte die Zebras den Transfer am Ende doch.

Auf dem Platz war der exzentrische Stürmer erst am vergangenen Wochenende negativ aufgefallen. Beim 0:4 der Roten Teufel beim VfR Aalen flog er wegen eines Ellbogenchecks per Roter Karte vom Platz.
Der DFB sperrte Idrissou daraufhin für drei Spiele.

(sid)
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