MSV Duisburg MSV erwartet in der Relegation "heiße Kiste"

Duisburg · Der MSV Duisburg hat den Sturz in die dritte Liga zunächst einmal verhindert und sich in die Relegation gekämpft. Vor 28.209 restlos begeisterten Zuschauern besiegte der Abstiegskandidat den Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig verdient mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Giorgi Chanturia in der 75. Minute. Nun treffen die Duisburger in der Relegation auf die Würzburger Kickers.

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Duisburg - Leipzig

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Foto: dpa, rwe jai

"Es war sehr, sehr schwer gegen diesen Top-Gegner", sagte MSV-Trainer Ilia Gruev, der sichtlich erleichtert war. "Wir haben heute mehr gewollt, hatten mehr Chancen, und deshalb ist der Sieg auch verdient. Trotzdem haben wir gemischte Gefühle, weil wir uns großartig gesteigert und die Relegation erreicht haben, aber eben noch nicht den Kalssenerhalt."

In der Relegtaion müssen die Duisburger am Freitag nun zunächst beim Drittliga-Aufsteiger Würzburger Kickers antreten, der auf Anhieb Dritter geworden ist. Am Dienstag in einer Woche folgt dann das Rückspiel an der Wedau. "Das wird eine heiße Kiste", meinte MSV-Idol Bernhard Dietz. "Aber wir sind der Zweitligist. Zunächst einmal müssen wird dort bestehen, dann haben wir mit unseren Fans im Rücken im Rückspiel eine gute Chance."

Die Duisburger mussten tatsächlich nicht nur ihren etatmäßigen Torjäger Victor Obinna ersetzen, sondern auch Torhüter Michael Ratajczak, der wegen eines Risses des Syndemosebandes nicht rechtzeigt fit geworden war. Marcel Lenz, der ihn zwischen den Pfosten vertrat, sah sich von Anpfiff weg von der starken Leipziger Offensive gefordert. Bereits nach 150 Sekunden stand Davie Selke in halblinker Position ziemlich frei vor ihm, doch riss der Keeper beide Fäuste rechtzeitig hoch. Es sollte die erste und letzte Chance der Gäste für lange Zeit bleiben.

Der MSV kämpfte sich in die Begegnung, gestaltete sie nach einer Viertelstunde ausgeglichen und war nach einer halben Stunde sogar überlegen. Die beste Möglichkeit der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber in der 28. Minute, als Kingsley Onuegbu nach einer sehenswerten Kombination über drei Stationen allein vor Torhüter Peter Gulacsi stand, der jedoch mit einem großartigen Reflex parierte. Fünf Minuten später musste der Leipziger Schlussmann erneut sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss aus elf Metern von Stanislav Iljutcenko abzuwehren. Die Meidericher, die von ihren Fans enthusiastisch unterstützt wurden, waren bestens im Spiel. So ging es torlos in die Pause. Da auf den Plätzen — Zwischenergebnisse wurde nicht angezeigt — in Frankfurt (gegen München) und Braunschweig (gegen Düsseldorf) ebenfalls keine Tore gefallen waren, hatte sich die Situation vor den letzten 45 Minuten der Saison nicht geändert.

Auch nach dem Wiederbeginn dauerte es zwei, drei Minuten, bis die Gastgeber wieder den richtigen Zugriff fanden. "Und wir sind nur zum Feiern hier", sagen die 2000 Fans aus Leipzig, deren Mannschaft nun das Heft in die Hand nahm. Doch wie schon vor dem Wechsel arbeitete sich der MSV wieder in die Partie und hatte nach 65 Minuten seine dritte große Chance. Nachdem der Leipziger Verteidiger Diego Demme ausgerutscht war, lief Iljutcenko allein auf Gulacsi zu und scheiterte erneut. Fünf Minuten später hatten die Gastgeber eine 3:1-Konterchance, die der erneut schwache Giorgi Chanturia mit einem Übersteiger vertändelte. Die Spannung stieg von Minute zu Minute ebenso wie die Phonzahl, die die Fans verursachten. Und dann fiel ind er 75. Minute endlich das erleichternde, wenn auch noch nicht erlösende Führungstor — ausgerechnet durch Chantura, der sich durchwühlte und flach ins Eck schoss.

Der Jubel nach dem erlösenden Schlusspfiff war grenzenlos. Der MSV, der im Winter schon wie ein sicherer Absteiger schien, hat sich mit einem beeindruckenden Saisonschlussspurt noch auf Rang 16 vorgekämpft und kann jetzt eine verkorkste Saison noch zu einem guten Ende bringen.

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