MSV Duisburg "Wir haben das Wort Derby gelebt"

Der MSV Duisburg hat sich am zweiten Spieltag einen Punkt im Derby gegen den VfL Bochum erkämpft. Das Remis ist gerecht, MSV-Trainer Ilia Gruev war zufrieden – vor allem mit der Einstellung seiner Mannschaft.

MSV Duisburg - VfL Bochum: die Bilder des Spiels
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Duisburg - Bochum: die Bilder des Spiels

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Der MSV Duisburg hat sich am zweiten Spieltag einen Punkt im Derby gegen den VfL Bochum erkämpft. Das Remis ist gerecht, MSV-Trainer Ilia Gruev war zufrieden — vor allem mit der Einstellung seiner Mannschaft.

Nach 22 Minuten geht ein Raunen durch die MSV-Arena. Der Grund dafür ist eigentlich kein besonderer. Borys Tashchy hat nur den Ball angenommen. Eine Übung, die man einem Profifußballer durchaus zutrauen kann. Das Zuspiel aber kommt aus etwa 40 Metern. Und der Ball tropft locker vom Fuß in die Laufrichtung Tashchys. Solch technische Fertigkeiten ist man in Duisburg nicht gewohnt. Erkämpfte sich der MSV den Aufstieg in die zweite Bundesliga doch eher, als er ihn sich erspielte.

Der ukrainische Zugang steht somit für Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Tashchys starke Leistung reichte aber nicht für einen Sieg im ersten Heimspiel der Saison. Gegen den selbst ernannten Aufstiegsaspiranten VfL Bochum hieß es vor 22.893 Zuschauern am Ende 1:1. MSV-Coach Ilia Gruev war dennoch zufrieden: "Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben das Wort Derby gelebt."

Tashchy war es, der nach sieben Minuten mit einem satten Schuss und mithilfe des Innenpfostens die Führung für den MSV erzielt hatte. "Wir freuen uns, dass Borys es gut gemacht und direkt ein schönes Tor besorgt hat", sagte Gruev. Bochum — unter Neu-Trainer Ismail Atalan noch auf der Suche nach Automatismen im Spielsystem — hatte zwar mehr Ballbesitz, daraus resultierten aber im ersten Durchgang keine nennenswerten Torchancen. "Wir brauchen Zeit — nicht bis zum 34. Spieltag, aber noch ein paar Tage", betonte Atalan.

Duisburg verteidigt mit Leidenschaft

Duisburg verteidigte leidenschaftlich und kompakt. Nur zwischen Anpfiff zur zweiten Halbzeit und 65. Spielminute schlichen sich leichtfertige Fehlpässe ein. Grund für die Bochumer Druckphase war der Ausgleichstreffer des weniger als zwei Minuten vorher eingewechselten Jannik Bandowski (47.), der zu einfach über die Seite von Nico Klotz durchbrechen konnte und aus spitzem Winkel ins lange Eck verwandelte.

"Es fehlen nur Kleinigkeiten. Vergangene Woche in Dresden war es eine Unaufmerksamkeit nach einer Standardsituation. Heute war es ein individueller Fehler in der Vorwärtsbewegung. Beim nächsten Mal holen wir den Sieg und dann passt alles", sagte Moritz Stoppelkamp. Der gebürtige Duisburger empfand die Atmosphäre bei seiner Rückkehr als "sensationell". Einzig die drei Punkte hätten zum perfekten Tag gefehlt. "Wir hatten die Möglichkeit, das zweite Tor zu machen", sagte Gruev.

Stimmt, die hatte Bochum aber auch. Doch beiden Teams ging letztlich in Überzahlsituationen die Genauigkeit beim letzten Pass ab. "Ich bin zufrieden", fasste der MSV-Trainer seine Gemütslage zusammen. "Nach der guten Leistung in Dresden haben wir das hier bestätigt. Wir sind spielerisch besser geworden als im letzten Jahr. Ich sehe da eine Weiterentwicklung."

Den nächsten Schritt soll seine Mannschaft in den kommenden Wochen machen. Am übernächsten Montag wartet zunächst das Heimspiel im DFB-Pokal gegen den 1.FC Nürnberg, bevor der MSV am Samstag darauf (19. August) beim 1.FC Heidenheim antritt.

(erer)
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