MSV Duisburg Schafft der MSV das Wedau-Wunder?

Der MSV Duisburg war sportlich tot, jetzt bekommen die Zebras doch noch die Chance, die Saison zu retten. Ein Scheitern in der Relegation würde die finanzielle Konsolidierung des angeschlagenen Klubs aber immens gefährden.

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Duisburg - Leipzig

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Foto: dpa, rwe jai

Noch im Winter waren die Zebras mausetot, nun ist ein neues "Wunder von der Wedau" zum Greifen nah: Der MSV Duisburg kann in der Relegationsspielen gegen die Würzburger Kickers eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd mit dem Verbleib in der 2. Bundesliga krönen. Ein Scheitern gegen das kecke Drittliga-Sensationsteam wäre allerdings für den MSV ein fataler Rückschlag auf dem Weg zur finanziellen Gesundung.

"In beiden Spielen müssen wir klar im Kopf sein und genau so eine Einstellung wie in den letzten Wochen an den Tag legen", sagt MSV-Coach Ilja Grujew vor dem Hinspiel in Würzburg am Freitag ( 19.10 Uhr/Live-Ticker), dem am Dienstag an der Wedau der finale Showdown folgt - und damit das Happyend für den MSV oder der Durchmarsch der Kickers von Liga vier nach zwei.

Zweitligist rettete sich nur zweimal

Letzteres will der MSV tunlichst verhindern - auch wenn die Relegationsbilanz deutlich gegen die höherklassige Mannschaft spricht: Nur in zwei von sieben Duellen rettete sich seit der Wiedereinführung der Hoffnungsrunde der Zweitligist, 2013 durfte Dresden, im Vorjahr 1860 München feiern. Und mit breiter Brust möchte der einstige deutsche Vizemeister Duisburg die Nummer drei in diesem Kreis werden.

"Die Gegner in den letzten Wochen haben uns nichts geschenkt", sagt Co-Trainer Daniel Felgenhauer: "Wir haben uns Platz 16 hart erarbeitet - Die Geschichte ist noch nicht zu Ende."

Dabei war der MSV fast die komplette Saison der direkten Zwangsrückkehr in die Drittklassigkeit entgegentaumelt, in welche der Traditionsklub 2013 im Zuge der Lizenzverweigerung gestürzt war: An keinem der 34 Spieltage stand der MSV besser als Rang 16 da, lag 31-mal auf einem direkten Abstiegsplatz, noch Anfang März hatte Duisburg selbst auf den Relegationsrang neun Punkte Rückstand.

"Die Mannschaft ist zusammengewachsen", sagte Grujew nach dem (vorerst) rettenden 1:0 am letzten Spieltag gegen den künftigen Erstligisten RB Leipzig: "Wir haben bis jetzt immer alles als Kollektiv gemeistert - das ist unsere Stärke!" Das Kollektiv wird allerdings zumindest am Donnerstag auseinander gerissen: Torwart Michael Ratajczak ist nach einem Syndemoseriss noch nicht fit, auch Regisseur Baris Özbek und Topstürmer Victor Obinna fehlen.

Ein Abstieg, so lehrt die Geschichte der Unkaputtbaren von der Wedau, wäre derweil nicht das Ende des MSV, gleichwohl ein empfindlicher finanzieller Dämpfer: Seitdem die Zebras vor nunmehr drei Jahren dem wirtschaftlichen Exitus von der Schippe gesprungen waren, leben sie am Existenzminimum. Liga drei würde dies noch verschärfen.

(areh/sid)
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