1860 München in der Krise Auch Lehmann und Matthäus sind Trainer-Kandidaten

München · Friedhelm Funkel verabschiedete sich am Montag noch kurz von der Mannschaft, dann war um 9.57 Uhr das Kapitel 1860 München für den 60-Jährigen beendet.

Für den am Sonntag entlassenen Trainer leitete schon der bisherige Assistent Markus von Ahlen die Regenerationseinheit. Bis zum Saisonende soll der 43-Jährige die Löwen betreuen. Und dann?

Wieder einmal blickt der krisengeplagte Fußball-Zweitligist in eine ungewisse Zukunft. Momentan stehen die Sechziger für die neue Saison ohne Trainer, ohne Sportdirektor, ohne schlagkräftige Mannschaft und ohne eine klare Ansage des Investors Hasan Ismaik da. Der Druck auf Präsident Gerhard Mayrhofer wird knapp fünf Wochen vor Saisonende immer größer.

Vorrangig ist bei 1860 die Suche nach einem Geschäftsführer, verantwortlich für den sportlichen Bereich. Der Posten ist seit der Beurlaubung von Florian Hinterberger Anfang März vakant, Spekulationen gibt es genügend. Von Jens Lehmann über Frank Baumann bis hin zu Lothar Matthäus reicht die Liste, auf der nun auch Markus Schupp (zuletzt in Aalen tätig) auftaucht. "Bald" soll die Lücke geschlossen sein, sagte Mayrhofer am Montag kurz.

Der neue Sportdirektor soll sich um neue Spieler und vor allem einen neuen Trainer kümmern. Das Problem dabei: Noch ist nicht klar, wie viel Geld der jordanische Unternehmer Ismaik den dauerhaft klammen Münchnern gibt. Ismaik hat sich bisher zu seinen weiteren Plänen bei den Löwen nicht geäußert.

Lothar Matthäus – Weltfußballer, Weltmeister, Lebemann
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Bei der Suche nach einem Trainer für die kommende Spielzeit fallen immer wieder die Namen von Rekordnationalspieler Matthäus und von Holger Stanislawski. Aber auch über Mike Büskens, Thorsten Fink oder Bruno Labbadia wurde schon spekuliert. Wenig Chancen werden der aktuellen Übergangslösung von Ahlen ("Wir müssen uns zusammenraufen") eingeräumt.

Die Zeit wird immer knapper, um für die seit dem Abstieg 2002 lange ersehnte Rückkehr ins Oberhaus gerüstet zu sein. Zumal auch bei einigen Spielern längst nicht klar ist, wie es weitergeht.

Unter anderem droht der Abgang des erst im Winter verpflichteten japanischen Torjägers Yuya Osako. Offen ist auch die Zukunft der Routiniers Benjamin Lauth und Daniel Bierofka, der sich zuletzt schon beschwert hatte, dass es aktuell in Vertragsfragen keinen Ansprechpartner gibt. Neue Spieler: bisher Fehlanzeige.

Mayrhofer, seit acht Monaten im Amt, ist bisher an seinen hohen Ansprüchen krachend gescheitert. Eine Linie ist nicht zu erkennen. Die Rauswürfe der Trainer Funkel, den Mayrhofer vor einem halben Jahr noch als "großes Geschenk" für den Verein bezeichnet hatte, und von Alexander Schmidt sowie von Geschäftsführer Robert Schäfer und Hinterberger zeigten bislang keine Wirkung. Platz neun und elf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz sind nach dem jüngsten 0:3 gegen Karlsruhe die bittere Realität.

SID tn rd

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(sid)
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