Union - Leipzig 2:1 Union holt ersten "Dreier" — Proteste gegen RB Leibzig

Berlin · Erst der heftige Fan-Protest gegen das "Kunstprodukt" RB Leipzig, dann der Triumph auf dem Rasen: Union Berlin erlebte am sechsten Spieltag der 2. Bundesliga ein wahres Freudenfest.

Union-Fans protestieren gegen Red Bull
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Foto: dpa, meh fpt

Die "Eisernen" erkämpften gegen den hochambitionierten Gast aus Sachsen durch zwei Treffer von Sebastian Polter (70./83.) einen verdienten 2:1 (0:0)-Sieg und feierten den ersten Dreier der Saison. Yussuf Poulsen (77.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.

Der von Brause-Milliardär Dietrich Mateschitz finanzierte RB Leipzig erwischte einen rabenschwarzen Tag. Die Sachsen kassierten ihre erste Niederlage und verpassten gleichzeitig den Sprung an die Tabellenspitze.

Union bot vor 21.366 Zuschauern einen großen Kampf und verbesserte sich durch den ersten Saisonsieg auf den 14. Platz.

Trotz der vielen Rückschläge in den letzten Wochen gingen die Berliner die Aufgabe mutig an. Vor allem der 19-Jährige Eroll Zejnullahu ließ bei seinem zweiten Einsatz von Beginn an sein Können aufblitzen. In der 37. Minute war es Polter, der Leipzigs Schlussmann Benjamin Bellot mit einem Weitschuss auf die Probe stellte.

Leipzig besaß die bessere Spielaufteilung, die Körpersprache verriet deutlich mehr Selbstbewusstsein als beim Gegner. Allerdings fehlte im Abspiel oft die Präzision. In der 22. Minute zog sich RB-Kapitan Daniel Frahn den Unmut der Zuschauer zu, als er mit einer Schwalbe im Strafraum einen Elfmeter erzwingen wollte.
Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) zeigte ihm Gelb.

Brenzlig wurde es immer für Union, wenn Leipzigs Poulsen in den gegnerischen Strafraum eindrang. Zweimal wurde der RB-Stürmer strafstoßverdächtig gelegt, doch jedes Mal ließ Stieler weiterspielen. In der 76. Minute war Poulsen zur Stelle und markierte das 1:1, nachdem zuvor Polter zum 1:0 getroffen hatte.

Zuvor hatten Unions Fans ihrer Wut gegen den angeblichen "Kunstverein" aus Leipzig Luft gemacht. In den ersten 15 Minuten verzichteten sie auf Sprechchöre. Eine seltene Stille breitete sich im Stadion An der Alten Försterei aus. Die 20.000 schwarzen Regenjacken, die zuvor verteilt wurden und den Tod der Fankultur in Leipzig symbolisieren sollten, blieben jedoch weitgehend unbenutzt.

Zudem bekundeten die Anhänger der "Eisernen" ihre Vorbehalte gegen den vermeintlichen Retortenklub mit Plakaten. "In Leipzig stirbt die Fußballkultur" und "Fußball braucht Mitbestimmung, Treue, Stehplätze, Emotionen, Financial Fair Play, Tradition, Transparenz, Leidenschaft, Geschichte, Unabhängigkeit", war in großen weißen Lettern auf schwarzen Transparenten zu lesen. Nach Ende des Schweigeglübdes ging es auch verbal zur Sache. "Alle Bullen sind Schweine", hieß es aus dem Union-Block.

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