Ottawa Fußballerinnen müssen sich im Achtelfinale steigern

Ottawa · Nach einer Fahrradtour und einem lockeren Lauftraining gab Bundestrainerin Silvia Neid den deutschen Fußballerinnen erst einmal frei. Die Spielerinnen sollten den Kopf freibekommen für das erste K.o.-Spiel und dann am Fernseher beobachten, wer am Samstag als nächster Gegner wartet. Vor den letzten Vorrundenpartien und den zwei spielfreien Tagen bei der Frauen-WM in Kanada stand nämlich nur fest, dass die Niederlande oder Schweden in der Runde der letzten 16 am Samstag in Kanadas Hauptstadt auf den Europameister warten.

Im ersten K.o.-Spiel dieser WM muss im Vergleich zum müden 4:0 im Gruppenspiel gegen Thailand eine Steigerung her. Das sieht auch die Mannschaft so. Gleich nach dem Spiel, in dem Deutschland den Gruppensieg perfekt machte, war die Begegnung auf Initiative von Torhüterin Nadine Angerer intern ohne die Bundestrainerin aufgearbeitet worden. "Das Spiel kann man so nicht stehenlassen", sagte die ehemalige Weltfußballerin.

Nach der Radtour war der größte Ärger allerdings verraucht. "Die Tour hat viel Spaß gemacht, wir hatten schönes Wetter und sind direkt am Kanal entlang gefahren", berichtete Melanie Leupolz. Trotz der Auszeichnung als beste Spielerin der Partie gegen Thailand war die Stürmerin angesichts der Darbietung unglücklich.

Nicht nur die mangelhafte Leistung nervt, sondern auch die Rechenspiele. Der Modus dieser WM hat sich durch die Erweiterung auf 24 Teams verkompliziert. Fest stand nur, dass die DFB-Elf als Sieger der Gruppe B gegen einen der vier besten Gruppen-Dritten um das Viertelfinale spielen würde. Erst nach den Dienstag-Spielen war für das Team von Neid klar, dass der Achtelfinal-Gegner Niederlande oder Schweden heißen würde. Der Modus führt dazu, dass die zusätzlichen Achtelfinal-Kandidaten (Gruppen-Dritte) unter Umständen tagelang nicht wissen, ob sie den Sprung in die Runde der besten 16 geschafft haben.

(dpa)
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