Saarbrücken Fußballprofi fotografiert Trainer auf Toilette

Saarbrücken · Das Arbeitsgericht Saarbrücken hebt aber die Kündigung für den Ex-Fortunen Reisinger auf.

Das Arbeitsgericht Saarbrücken hat die fristlose Kündigung des Fußball-Regionalligisten gegenüber seinem Spieler Stefan Reisinger (33) aufgehoben. Der Viertligist hatte den Stürmer entlassen, weil er Fotos von Trainer Fuat Kilic auf der Toilette gemacht haben soll. Die Richterin am Arbeitsgericht schloss sich der Argumentation des Vereins nicht an. Reisingers Vertrag als Spieler läuft somit bis 2016 weiter, sein Anschlussvertrag beim Hauptsponsor des FCS bis 2021.

Trainer Kilic hatte nach eigener Aussage die Foto-Attacke bemerkt, und Reisinger aufgefordert, das Foto sofort zu löschen. Der Profi argumentierte vor Gericht, er habe schauen wollen, welche Turnschuhe er erkennen würde. Daran würde er sehen, welcher seiner Mitspieler neben ihm säße und man hätte direkt die "Teambesprechung" auf dem stillen Örtchen machen können. Dabei sei er versehentlich auf den Auslöser gekommen.

"Das schriftliche Urteil ist noch nicht zugestellt, darum möchte ich dazu noch nichts sagen", erklärte Reisinger, der bis zum Sommer bei Fortuna Düsseldorf gespielt hatte, gegenüber unserer Mediengruppe: "Nur so viel: Ich bin sehr froh, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat." Beim 1. FC Saarbrücken sieht man das anders. "Die Richterin meinte, das Beobachten und Fotografieren von Arbeitskollegen und Vorgesetzten reiche nicht für eine fristlose Kündigung. Unter Fußballern und Bauarbeitern mache man so etwas halt manchmal", sagte FCS-Schatzmeister Dieter Weller, "das Urteil ist skandalös. Die Tat ist respektlos und verwerflich."

(RP)
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