BMW Open in Pulheim Ein Tag beim Golf

Pulheim · Irgendwie ist es unfair. In Berlin, behauptete ein Kollege, sollen es 29 Grad Celsius sein. Auch in St. Etienne, wo die Fußballprofis aus Polen und der Schweiz am Samstag um den Einzug ins Viertelfinale kämpften, schien die Sonne. In Pulheim bei Köln regnete es stundenlang. Mal mehr, mal weniger intensiv.

 Henrik Stenson führt das Feld an.

Henrik Stenson führt das Feld an.

Foto: dpa, msc

Um 12 Uhr entschieden sich die Turnier-Verantwortlichen, die Golfer von den Bahnen zu holen. Um 14 Uhr wurden die angeblich 12.500 Zuschauer, die ungeachtet des Sauwetters in den Golf Club Gut Lärchenhof gekommen waren — so wie ich —, vertröstet. Angeblich sollte es um 17 Uhr weitergehen mit der 3. Runde der BMW Open.

Doch kurz vor 16 Uhr kam dann die Nachricht, die eigentlich keine Überraschung mehr war. Regen schlägt Golf. Keine Aktivitäten mehr auf den 18 Bahnen. Die Fans, die noch ausgeharrt hatten, verließen die Clubanlage. Aufgespannte Schirme, die kleinen Zelten ähnelten, beherrschten das Bild.

Von den 71 Spielern, die am Freitag den Cut schafften, hatten gerade mal drei ihre Runde beenden können. Die 18 Profis, die an der Spitze des Feldes lagen, hatten noch nicht einmal den Wettkampf aufgenommen. Sie starteten am Sonntag ab 7.30 Uhr. An der Spitze entwickelte sich am Sonntag ein Zweikampf zwischen dem Schweden Henrik Stenson, Sieger von 2006, und dem Dänen Torbjörn Olesen. Der Weltranglistensiebte Stenson lag am Ende mit 200 Schlägen einen Schlag vor seinem Rivalen. Als Stenson und Olesen ihre dritte Runde beendeten, war der Rest des verbliebenen 71-köpfigen Spielerfeldes bereits auf die Schlussrunde gegangen.

Um 13.30 Uhr begann der abschließende Durchgang. Bei rund 4,5 Stunden, die für eine Runde angesetzt sind und den 30 Minuten Pause, die den Spielern nach dem Ende eines Durchgangs zur Erholung und Nahrungsaufnahme zustehen, ein knapper Zeitplan. Um 18.30 Uhr, wenn die deutschen Fußballprofis schon 30 Minuten gegen die Slowakei in den Beinen haben, soll der Sieger feststehen. Zuvor werden die Spieler nicht wie üblich zu zweit, sondern zu dritt auf ihre Schlussrunde gehen.

Der Rückweg durch die Zeltstadt, die in den zurückliegenden drei Wochen aufgebaut wurde, vorbei an Verkaufsständen und Info-Zelten, lässt Frust aufkommen beim Gedanken, wie der Tag beim Golf hätte verlaufen können.

Aber so ist das halt mit Freiluftsportarten. Wer für den Samstag eine Karte hatte und heute noch nichts Besseres vorhat, der kann am Sonntag erneut nach Pulheim fahren. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Da die Wiesen nach dem Dauerregen nicht mehr als Parkraum genutzt werden können, haben die Veranstalter für heute neue Parkplätze festgelegt. Ein Bus-Shuttle zum Golfclub wird eingerichtet.

Golf, so hat man mir erzählt, ist auch für Zuschauer ein toller Sport. Die Profis auf einer Runde zu begleiten, ihre Freude und Frust zu sehen, sei ein Erlebnis. Schade nur, dass es mir am Samstag nicht gegönnt war.

(cze)
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