Ein bisschen Magie und viel Pilates Kaymer für British Open gewappnet

Martin Kaymer reist selbstbewusst zur British Open nach St. Andrews. Dort will er wieder an alte, erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Deutschlands bester Golfer setzt bei der Vorbereitung vor allem auf Pilates.

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Martin Kaymer wollte nur noch abschalten. "Viel Pilates und wenig Golf", sagte Deutschlands bester Golfer dem SID, standen vor den wahrscheinlich wichtigsten Tagen des Jahres auf dem Programm. Und weil er sein Spiel nach Wochen voller Enttäuschungen ohnehin wieder auf konkurrenzfähigem Niveau sah, ließ er im Vorfeld der 144. British Open guten Gewissens einfach mal die Seele baumeln. "Die kurze Pause in der Heimat tat mir gut", versicherte Kaymer.

In Düsseldorf hatte er die letzten Tage vor der Reise ins schottische St. Andrews verbracht - und trotz aller Erholung fleißig am Masterplan für das älteste noch ausgespielte Turnier der Welt getüftelt. Denn für das nächste Erfolgserlebnis nach dem erfreulichen vierten Platz bei der French Open vor knapp zwei Wochen muss Kaymer ab Donnerstag wohl wieder häufiger in die Trickkiste greifen.

"Hier geht es darum, kreativ zu sein und taktisch klug zu spielen. Der Platz ist sehr herausfordernd", sagte Kaymer über den legendären Old Course des Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews. Wellige Grüns und knüppelharte Fairways erschweren in Kombination mit den tückischen Küstenwinden und tiefen Bunkern das Spiel beim dritten Major der Saison. "Aber diese Art von Golf", sagte Kaymer zuversichtlich, "liebe ich ja."

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Ob sich der ehemalige Weltranglistenerste aus Mettmann tatsächlich wieder auf dem Weg zur alten Form befindet, sei mal dahingestellt. Fakt aber ist, dass Kaymer offenbar endlich wieder befreit auftritt und Spaß am Spiel hat. "Die French Open gibt mir Rückenwind. Ich freue mich auf die Woche", erklärte der 30-Jährige.

Auch deshalb war Kaymer bereits am Sonntag nach St. Andrews gereist - natürlich nicht nur um zu trainieren. Nach getaner Arbeit schlenderte der Deutsche beispielsweise durch die kleine, aber feine Universitätsstadt, dabei war er vor allem von den golf-affinen Einwohnern angetan. "Ich will einfach die gesamte Atmosphäre wahrnehmen und verinnerlichen. Ich glaube, das wird mir auch helfen", sagte Kaymer.

Wahrscheinlich muss tatsächlich jedes Rädchen auf und neben dem Platz in sich greifen, um Kaymer eine Platzierung in der Spitzengruppe zu ermöglichen. Die Leistungsdichte ist hoch wie selten und zudem ein Jordan Spieth als Top-Favorit in Höchstform. "Er ist unglaublich abgeklärt und erfolgreich", sagte Kaymer, "aber warten wir erstmal das Turnier ab."

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An dieses hat Kaymer selbst gar nicht so schlechte Erinnerungen. Mit Platz sieben im Jahr 2010 hatte er bereits bewiesen, dass er "The Open" bewältigen kann. Und auf dem Platz in St. Andrews, das 1620 zur königlichen Stadt erkoren wurde, gewann er 2010 die Alfred Dunhill Links Championship. "Das ist bis heute einer meiner schönsten Erinnerungen. Es ist kein Geheimnis, dass der Old Course mein Lieblingsplatz ist", sagt Kaymer.

Das inoffizielle "Home of Golf" fasziniert den Deutschen einfach und die Augen funkeln, wenn er "von einem magischen Ort" mit "gewaltiger Tradition" spricht. "Ja, es macht einen stolz, hier zu sein und das größter Turnier der Welt zu spielen." Und vielleicht ja mit etwas Glück und den richtigen Kniffen erfolgreich zu beenden.

(sid)
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