US Masters Schwarzer Freitag für Langer in Augusta

Mit der Aufholjagd klar gescheitert und am Ende wohl sogar den Cut verpasst: Golf-Idol Bernhard Langer hat beim 79. US Masters in Augusta/Georgia einen rabenschwarzen Freitag erlebt. Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle erreichte der Champion von 1985 und 1993 mit einer 74 das Klubhaus. Insgesamt 147 Schläge waren am Ende wahrscheinlich zuviel, um am Wochenende noch dabei zu sein.

Bernhard Langer scheitert am Cut beim US Masters
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Langer scheitert am Cut

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"Die Putts waren einfach nicht gut, und die Par-5-Löcher waren eine Katastrophe. Es war heute einfach nicht genug, teilweise deprimierend. Das wird knapp", sagte Langer nach dem Abschluss seiner Runde.

"Ich möchte ein bisschen weiter nach vorne", hatte der 57-Jährige für seinen zweiten Durchgang eigentlich angekündigt. Diesen nahm er nach 73 Schlägen am Vortag als 41. in Angriff, zahlreiche Chancen auf Schlaggewinne erspielte sich der Routinier zunächst aber nicht. Im Gegenteil: Bogeys am fünften, siebten und achten Loch warfen ihn früh weit zurück.

Ohnehin musste Langer wegen seiner im Vergleich zur jüngeren Konkurrenz kürzeren Abschläge "um die Grüns herum kreativ sein", und das war er zu Beginn auch. Aus kniffligen Lagen spielte er auf den Bahnen zwei und drei starke Bälle, verpasste das Loch aber jeweils um Zentimeter.

Besser wurde es nach der ersten Hälfte. Die Annäherungsschläge saßen, und endlich fielen auch die Putts. Birdies auf den Bahnen elf und zwölf waren die Folge, Langer auf einem guten Weg - ehe ihn ein Wasserschlag am 15. Loch wahrscheinlich entscheidend zurückwarf.

Und dennoch genoss Langer, der in Augusta dank seiner Erfolge ein lebenslanges Teilnahmerecht genießt, die Tage an der legendären Magnolia Lane. "Die Natur hier ist wunderbar, der Platz immer in einem fantastischen Zustand", sagte Langer: "Ich kenne nicht viele Golfer, die diesen Kurs nicht mögen."

Einer, der ihn ganz sicher mag, ist Tiger Woods. Der US-Superstar schlüpfte schon viermal in das grüne Jackett des Siegers, gehört in diesem Jahr wegen mangelnder Spielpraxis aber nicht zu den Favoriten. Nur 47 Löcher hatte der 39-Jährige bis zum Masters-Start in diesem Jahr unter Wettkampfbedingungen absolviert - und das merkte man ihm zumindest am ersten Tag an.

Wie Langer benötigte er für seine erste Runde 73 Schläge. Am Freitag aber drehte der 14-malige Major-Sieger auf und darf nach einer 69 mit vier Birdies bei einem Bogey auch am Wochenende weiter mitmischen.

Einen historischen Start legte indes US-Boy Jordan Spieth hin. Der 21-Jährige spielte am Freitag eine 66, festigte zunächst seine Führung und unterbot mit insgesamt 130 Schlägen nach 36 Löchern den bisherigen Masters-Rekord aus dem Jahr 1976 (131, Ray Floyd). Mit 14 Schlägen unter Par stellte Spieth zudem die Bestmarke für alle Majors ein.

Martin Kaymer (Mettmann), der Weltrangliste zufolge Deutschlands derzeit bester Golfer, ging erst im letzten Flight (19.59 Uhr/MESZ) auf die zweite Runde. Der 30 Jahre alte amtierende US-Open-Champion nahm dabei die Hypothek von 76 Schlägen aus der ersten Runde mit und kämpfte einzig und allein darum, den Cut zu überstehen.

"Es ist jedes Jahr ein Kampf für mich. Aber es macht mir großen Spaß zu kämpfen", hatte Kaymer, der bei acht Masters-Teilnahmen viermal am Cut gescheitert war, nach dem Auftakt gesagt. Zuversicht strahlte er trotzdem nur wenig aus. "Ich komme auf diesem Platz einfach nicht nach vorne", sagte er, "ich gebe ja mein Bestes. Und wenn es das ist, muss man das akzeptieren."

(sid)
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