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Golfer ist nach Marathonrunde sauer Die anderen spielen Kaymer zu langsam

Augusta · Um einen Schlag verbessert, sicher den Cut geschafft und damit am Wochenende weiter dabei: Deutschlands Topgolfer Martin Kaymer hätte bei Halbzeit des 82. US Masters in Augusta/Georgia eigentlich allen Grund zur Freude gehabt, doch der ehemalige Weltranglistenerste war nach einer wahren Marathonrunde sauer.

 Ungedulsig: Martin Kaymer in Augusta.

Ungedulsig: Martin Kaymer in Augusta.

Foto: ap, MG

Fast sechs Stunden hatte der 33-Jährige aus Mettmann auf dem Platz verbracht, dank des Schneckentempos seiner beiden Mitspieler Branden Grace (Südafrika) und Zach Johnson (USA). Vor allem Johnson hatte es Kaymer angetan. "Wenn jemand als dritter Spieler mit dem Schlag dran ist und dann immer noch fünf Minuten braucht, verstehe ich es nicht", schimpfte der zweimalige Major-Champion über den Masters-Sieger von 2007.

Irgendwann reichte es Kaymer. Als sich Johnson wieder in einer epischen Schlagvorbereitung befand und nicht zum Ende kam, nahm der Deutsche seinen Ball und "drängelte" sich vor. "Ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt spiele", sagte Kaymer, der sich als 35. mit 147 Schlägen wie Altmeister Bernhard Langer (Anhausen) für die Schlussrunden qualifizierte. Der zweimalige Masters-Gewinner hatte ebenso wie Superstar Tiger Woods 148 Schläge auf der Scorecard und belegte damit den 40. Rang.

Für das Trio ist allenfalls noch ein Top-10-Resultat drin, der Sieg liegt außer Reichweite. Zwölf Schläge beträgt Kaymers Rückstand auf Spitzenreiter Patrick Reed (USA/135), zehn sind es auf den zweitplatzierten Australier Marc Leishman. Und dahinter lauert eine Meute mit zahlreichen Topspielern.

Der Schwede Henrik Stenson ist Dritter (139), 2015-Gewinner Jordan Spieth (USA) gleichauf Vierter mit Rory McIlroy (beide 140). Der Nordire hat damit eine glänzende Chance, seinen Karriere-Grand-Slam perfekt zu machen. Doch damit nicht genug. Mit je 141 Schlägen liegen auch die Nummer eins Dustin Johnson und die Nummer zwei Justin Thomas noch exzellent im Rennen.

Vorzeitig seine Taschen Packen durfte dagegen Titelverteidiger Sergio Garcia. Der Spanier, im Vorjahr noch für seinen ersten Major-Sieg gefeiert, zeigte sich nach seiner 81 zum Auftakt kaum verbessert und legte eine 78er-Runde nach. Nur zwei Amateurspieler benötigten mehr Schläge.

Auch Kaymer war in der "Kathedrale des Golf" schon fünfmal früh gescheitert, nun aber ist zum dritten Mal in Folge bis zur Entscheidung dabei. "Ich habe gut gespielt", sagte der Rheinländer, dem nach Loch 1 auch an der 17 ein Doppel-Bogey unterlief. Doch mit fünf Birdies zeigte Kaymer eine gute Reaktion. Bunt gemischt war auch die Scorekarte von Bernhard Langer, der am Ende auf fünf Bogeys bei vier Birdies kam. "Im Gegensatz zu gestern sind die Putts gefallen", sagte der Schwabe mit Wohnsitz in Florida.

Überhaupt nicht glücklich war Tiger Woods nach seiner 75 von Freitag. "Ich habe den Ball nicht gut getroffen", sagte der viermalige Augusta-Sieger, der sein erstes Major nach dem verpassten Cut bei der US PGA Championship 2015 bestreitet. Nach überwundenen Rückenproblemen kann der 14-malige Major-Champion erst seit kurzem wieder schmerzfrei schwingen, hatte mit Topplatzierungen sogleich wieder Hoffnungen auf den großen Coup in Augusta geschürt.

(sid)
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