Berlin
Grüne fürchten vor WM Verstöße gegen Datenschutz
In dem Fall von 2017 handelte es sich um Hooligans, die als Gewalttäter aufgefallen waren. Nach Angaben der sportpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Monika Lazar, landen auch Daten von Fans in der Hooligan-Datei, bei denen lediglich einmal die Personalien aufgenommen worden seien.
Laut Bundesregierung liegen bei der "Zentralen Informationsstelle Sport" (ZIS) Anfragen russischer Sicherheitsbehörden vor. Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz habe vor der Übermittlung personenbezogener Daten an russische Behörden erklärt, "dass im Ergebnis eine pauschale präventive Übermittlung aus der Verbunddatei Gewalttäter Sport nicht in Betracht kommt". Bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine hätten deutsche Stellen wegen des mangelhaften Datenschutzes in der Ukraine Daten lediglich an den EU-Nachbarn Polen übermittelt.
Die Obfrau der Grünen im Sportausschuss, Lazar, sprach im Falle von Russland "von einer rechtswidrigen Datenweitergabe an ein autoritäres Regime". Wichtige Schutzvorkehrungen seien nicht eingehalten worden. "Dies zeigt, dass der Schutz von sensiblen Informationen über Fans auch im Vorfeld der WM durch die Bundesregierung kaum gewährleistet sein wird", betonte Lazar.
Die Grünen fordern, die Hooligan-Datei auf "eine saubere rechtsstaatliche Grundlage" zu stellen. Lazar: "Für uns ist klar: Fußballfans geben ihre Grundrechte nicht am Stadiontor ab." In der Datei "Gewalttäter Sport" sind aktuell die Daten von 10.000 Personen gespeichert, ohne dass der Grund für die Erfassung genannt ist.
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