Kommentar Gute Trainer, schlechte Trainer

Die Bayern wussten wahrscheinlich vor lauter Spaß gar nicht mehr wohin. In Marokko haben sie bei zwei besseren Testspielen unter allerdings erstaunlicher öffentlicher Anteilnahme in Gestalt der Klub-Weltmeisterschaft den fünften Titel des Jahres gewonnen. Und in der Heimat taumeln die vermeintlichen Konkurrenten mit Niederlagen in die Winterpause. Mit Wetten auf eine erfolgreiche Titelverteidigung der Bundesliga-Ausnahmemannschaft kann niemand mehr Geld verdienen.

Nicht nur die Münchner Rekordjagd sorgte allerdings in dieser Hinrunde für Aufsehen. Erneut erwies sich, dass Trainer nach einem unsterblichen Wort des ehemaligen Leverkusener Geschäftsführers Wolfgang Holzhäuser zwar temporäre Erscheinungen in einem Verein sind, trotzdem aber entscheidend zur Wertsteigerung beitragen können.

Positive Beispiele sind Thomas Tuchel (Mainz), Markus Weinzierl (Augsburg) und Jos Luhukay (Hertha), die mit vergleichsweise beschränkten Möglichkeiten viel erreichen. Sie sind weniger Öffentlichkeitsarbeiter als vielmehr Fußballlehrer. Kein Wunder, dass Weinzierl für seine Erfolge gerade mit einer Vertragsverlängerung belohnt wurde.

Es gibt natürlich auch das negative Beispiel. Mirko Slomka trägt nicht zur Wertsteigerung von Hannover 96 bei. Das hat damit zu tun, dass er sich selbst für wichtiger hält als das Produkt, das er entwickeln soll. Gute Trainer sind da ein bisschen demütiger.

(RP)
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